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IBM muß Kunden kontrollieren

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aus DER SPIEGEL 30/1986

Die US-Regierung verschärft die Exportkontrolle hochtechnologischer Güter in den Ostblock immer mehr. Das amerikanische Handelsministerium hat US-Firmen zur Kontrolle ihrer Kundschaft verpflichtet. So erhielt der Computer-Gigant IBM vor kurzem eine neue generelle Export-Lizenz nur im Gegenzug für ein »Internes Kontrollprogramm«. Jetzt müssen die IBM-Verkäufer potentielle Kunden auf Verdächtiges abklopfen, bevor sie einen Auftrag buchen. Ein Katalog von 14 Fragen soll erforschen, ob ein Kaufinteressent als Strohmann des Ostens handelt. Verdächtig sind etwa »unübliche Zahlungsbedingungen oder Währungen« und ungewöhnliche »Verpackungs- oder Liefervorschriften« sowie überhaupt »irgendwelche anderen Punkte, die merkwürdig oder unglaubwürdig erscheinen«. Delikat an der Detektiv-Arbeit der Firmen: Alle Prüfvorgänge können auch außerhalb der USA, etwa bei der deutschen IBM-Tochter, von Beamten des US-Handelsministeriums einer Revision unterzogen werden. Deutsche IBM-Manager rechnen damit, daß sich die US-Kontrolleure der Hilfe »einer deutschen Prüfbehörde«, etwa der Oberfinanzdirektion, bedienen.

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