Ifo-Index Drohende Gasknappheit verdirbt der Industrie die Stimmung

Gasalarm, Krieg in der Ukraine, steigende Preise: Die Kette der schlechten Nachrichten reißt nicht ab. Entsprechend sorgenvoll blicken die Manager der Wirtschaft nach vorn.
Hamburger Hafen: Unsicherheit bei Firmen und Verbrauchern

Hamburger Hafen: Unsicherheit bei Firmen und Verbrauchern

Foto: Daniel Reinhardt / dpa

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Juni nach zuvor zwei Anstiegen in Folge wieder eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel unerwartet deutlich auf 92,3 Zähler von 93,0 Punkten im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Managern mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen leichten Rückgang auf 92,9 Punkte erwartet. »Steigende Energiepreise und die drohende Gasknappheit bereiten der deutschen Wirtschaft große Sorgen«, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Führungskräfte äußerten sich zu ihrer Geschäftslage und zu den Aussichten jeweils skeptischer als zuletzt.

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Der russische Einmarsch in die Ukraine sorgt für steigende Rohstoffpreise, zunehmende Lieferengpässe und erhöhte Unsicherheit bei Firmen und Verbrauchern. Das Ifo-Institut hat deshalb gerade erst seine Prognose für das Wachstum der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr gesenkt – und zwar von 3,1 auf 2,5 Prozent. Im kommenden Jahr soll sich das Wachstum dann auf 3,7 Prozent beschleunigen.

Allerdings befürchten Ökonomen bei ausbleibenden russischen Gaslieferungen eine schwere Rezession im Winter. »Die Lage auf dem Gasmarkt ist bedrohlich«, sagte der Regierungsberater und Professor für Internationale Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Jens Südekum. »Es drohen dann eine Rationierung des Gasbezugs und damit Produktionsstopps in der Industrie. Eine schwere Rezession könnte die Folge sein.«

mik/Reuters

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