Importstopp China verbietet Fanta-Limonade, Pringles-Chips und Nestlé-Kaffee
Shanghai - Verzehrverbot auf Chinesisch: Eine Limonade der Marke Fanta mit Beerengeschmack dürfe nicht mehr vertrieben werden, teilte die chinesische Lebensmittelkontrollbehörde am Freitag auf ihrer Internetseite mit. Der Softdrink der US-Firma Coca-Cola enthält demnach zu viel Benzoesäure (E210), die Nieren und Leber angreifen kann.
Auch zwei Chipssorten der Marke Pringles verbot die Lebensmittelbehörde nach eigenen Angaben, da diese Kaliumbromat enthielten, das Krebs verursachen könne. Die Marke Pringles gehört zum US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble.
Weiterhin betroffen von den Verboten ist eine Kaffeesorte des Schweizer Konzerns Nestlé, die der Behörde zufolge von Käfern befallen war. Insgesamt verbot die Kontrollbehörde den Verkauf von 593 Lebensmitteln.
Pikanter Seitenaspekt des jetzigen Verbots: China steht selbst häufig in der Kritik, mit den Inhaltsstoffen von Lebensmitteln zu leichtfertig umzugehen. In der Vergangenheit gerieten immer wieder chinesische Produzenten wegen Antibiotika im Fleisch, Insektenspray als Konservierungsmittel oder Giftstoffen in Teigtaschen in die Schlagzeilen.
Im vergangenen Jahr wurde China vorgeworfen, Spielzeuge und Zahnpasta mit giftigen Inhaltstoffen produziert und exportiert zu haben. Peking gelobte Besserung und versprach härtere Strafen bei Verstößen.
Derzeit leiden die Menschen in China vor allem unter drastisch gestiegenen Lebensmittelpreisen, insbesondere für das Grundnahrungsmittel Reis. Schlechte Ernten weltweit und neue Essgewohnheiten im Zuge des ökonomischen Booms haben zu einer Verteuerung von Nahrungsmitteln geführt.
Warum die Lebensmittelpreise so hoch sind
kaz/AFP