Inflation Erzeugerpreise steigen so stark wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg

Mitarbeiter in einer Stahlhütte (Archivbild): Metall kostet 36 Prozent mehr
Foto: Ina Fassbender / AFPHohe Energiekosten haben die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte in Deutschland im Dezember 2021 auf einen Nachkriegsrekord getrieben. Die Preise lagen 24,2 Prozent über dem Wert aus dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt berichtete.
Eine derartige Steigerung hat es der Behörde zufolge in der Bundesrepublik noch nie gegeben. Im Jahresdurchschnitt ergab sich zum Vorjahr ein Anstieg um 10,5 Prozent nach einem Rückgang von 1,0 Prozent im Jahr 2020.
Die Erzeugerpreise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der Inflation. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt – also noch bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Verbraucherpreise geben. Diese stiegen im Dezember 2021 mit 5,3 Prozent so stark wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Sie dürften Experten zufolge im laufenden Jahr im Schnitt um mehr als drei Prozent zulegen.
Die Energiepreise waren im Dezember durchschnittlich 69 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Ohne die Berücksichtigung der Energie sind die Erzeugerpreise nur um 10,4 Prozent gestiegen. Neben Gas und Öl wurden auch verschiedene Vorleistungsgüter wie Metalle (+36,1 Prozent), Düngemittel (+63,5 Prozent) oder Holzverpackungen (+66,9 Prozent) deutlich teurer. Weniger deutlich waren die Steigerungen bei Verbrauchsgütern (+4,7 Prozent) und Investitionsgütern (+3,8 Prozent).