Teuerung Inflation in Großbritannien steigt wieder

Dear Britannia: Der Turm von Westminster und eine Gondel des Riesenrads London Eye
Foto: Aaron Chown / dpaDie britische Inflationsrate ist im Februar zum ersten Mal seit vier Monaten gestiegen. Die Entwicklung macht Druck auf die Bank of England, die Zinsen auf ihrer Sitzung am Donnerstag zu erhöhen.
Der Verbraucherpreisindex stieg im Februar auf 10,4 Prozent – von 10,1 Prozent im Vormonat. Analysten hatten dagegen im Durchschnitt einen Rückgang von 10,1 Prozent im Januar auf 9,9 Prozent erwartet. An den Finanzmärkten legte das britische Pfund nach den Daten zu.
Im vergangenen Oktober war die Teuerung mit 11,1 Prozent auf den höchsten Stand seit gut vier Jahrzehnten gestiegen. Seither ist die Inflation leicht gesunken. Dass sie jetzt wieder zulegt, führt das britische Statistikamt ONS vor allem auf steigende Preise für Restaurantbesuche, Lebensmittel und Bekleidung zurück.
Leichte Entlastung kommt dagegen aus den Bereichen Freizeit und Kultur sowie von den Kraftstoffpreisen. Während Ökonomen erwarten, dass die Preise im Laufe des Jahres rasch sinken werden, ist die Inflation derzeit mehr als fünfmal so hoch wie das Ziel der Bank of England von 2 Prozent.
Wie wird die britische Zentralbank mit dem Leitzins reagieren?
Die britische Zentralbank wird bei ihrer Leitzinsentscheidung am Donnerstag abzuwägen haben: die Notwendigkeit einer Inflationsbremse auf der einen Seite gegen die Sorgen über die weltweiten Bankenprobleme auf der anderen. Seit Dezember 2021 hat die Bank zehn Zinserhöhungen in Folge beschlossen und damit ihren Leitzins auf vier Prozent erhöht.
Michael Hewson, Chefanalyst von CMC Markets UK, sagte, er erwarte, dass die Bank of England die Zinsen um mindestens einen Viertelprozentpunkt anheben werde: »Ein Leitzins von vier Prozent scheint kaum ausreichend, um den Preisanstieg zu bremsen«, sagte Hewson in einer Mitteilung an Kunden vor der Veröffentlichung der Inflationszahlen.