Gestiegene Verbraucherpreise im vergangenen Jahr Inflationsrate steigt auf höchsten Stand seit 1993

Die Verbraucherpreise sind im vergangenen Jahr in Deutschland rasant gestiegen. Auch im Dezember legte die Inflationsrate zu. Analysten rechnen mit einer Entspannung in den kommenden Wochen.
Der Hafen in Hamburg: Die Inflation steigt weiter, auch im letzten Monat des Jahres 2021

Der Hafen in Hamburg: Die Inflation steigt weiter, auch im letzten Monat des Jahres 2021

Foto: Morris MacMatzen / Getty Images

Angeheizt von gestiegenen Energiepreisen ist die Inflationsrate in Deutschland im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit 1993 geklettert. Die Verbraucherpreise stiegen 2021 im Schnitt um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte.

Überraschend stieg die Inflation auch im Dezember noch einmal. Die Preise für Waren und Dienstleistungen lagen im Dezember 5,3 Prozent über dem Niveau vor Jahresfrist, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im November lag die Inflation bei 5,2 Prozent und damit bereits auf dem höchsten Stand seit fast 30 Jahren.

Größter Preistreiber war im Dezember erneut Energie: Sie kostete im Dezember 18,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Nahrungsmittel verteuerten sich um 6,0 Prozent, Dienstleistungen um 3,1 Prozent und Wohnungsmieten um 1,4 Prozent.

Statistikeffekt für Januar

Die Inflationsrate war zuletzt stetig gestiegen, vor allem wegen der Energiepreise. Für Januar erwarten die meisten Experten einen Rückgang – auch wegen eines Statistikeffekts. Denn die Preise werden dann nicht mehr mit jenen aus dem zweiten Halbjahr 2020 verglichen, als die Mehrwertsteuer wegen der Coronakrise zeitweise von 19 auf 16 Prozent gesenkt worden war.

Das Ifo-Institut rechnet jedoch erst 2023 mit einer Normalisierung bei der Inflation. Im laufenden Jahr dürften die Verbraucherpreise nach Einschätzung der Münchner Ökonomen sogar um 3,3 Prozent steigen.

Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor. Besonders hart trifft es Ökonomen zufolge ärmere Haushalte. Denn diese müssen einen großen Teil ihres Einkommens für lebensnotwendige Güter wie Wohnen oder Lebensmittel aufwenden .

hba/dpa
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