Wegen der Inflation Schottland friert Mieten ein

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will den Anstieg der Lebenshaltungskosten bremsen. Ihre jüngste Ankündigung kann man getrost als Botschaft an Liz Truss verstehen.
Nicola Sturgeon

Nicola Sturgeon

Foto: Robert Perry / EPA

Angesichts der stark gestiegenen Lebenshaltungskosten will die schottische Regionalregierung die Mietpreise vorübergehend einfrieren. Es handle sich um einen »humanitären Notfall« und sie werde umgehend eine entsprechende Gesetzgebung auf den Weg bringen, sagte die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon am Dienstag im Regionalparlament in Edinburgh. Für Zwangsräumungen soll zudem ein Moratorium gelten, wie die Politikerin der Schottischen Nationalpartei (SNP) ankündigte.

Ebenfalls einen Deckel will Sturgeon für die Fahrpreise beim kürzlich verstaatlichten Bahnunternehmen ScotRail einführen. Er solle mindestens bis März 2023 gelten, so die Regierungschefin weiter.

Forderung nach eingefrorenen Energiepreisen

Sturgeon, die sich für die Unabhängigkeit ihres Landes einsetzt, dürfte den Zeitpunkt für ihre Ankündigung kurz vor der Antrittsrede der neuen britischen Premierministerin Liz Truss nicht zufällig gewählt haben. Erwartet wurde, dass Truss, die erst am Dienstag von der Queen ins Amt berufen wurde, in Kürze einen Plan dafür vorlegt, wie die zuletzt erheblich gestiegenen Kosten für Gas und Strom für Haushalte und Unternehmen begrenzt werden sollen.

Sturgeon rief Truss dazu auf, die Energiepreise ebenfalls einzufrieren. Diese liegen in der Kompetenz der Zentralregierung in London. »Die schottische Regierung hat nicht die Macht, die Verteuerung Ihrer Energiepreise zu stoppen, aber wir können sicherstellen, dass Ihre Mieten nicht steigen«, sagte Sturgeon.

mamk/dpa-AFX
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren