Wirtschaftliche Entspannung Inflationsrate in den USA fällt spürbar

Der Preisanstieg in der US-amerikanischen Wirtschaft hat sich verlangsamt. Und das liegt nicht nur an den stark schwankenden Energiepreisen.
Supermarktkunden in einem US-Geschäft

Supermarktkunden in einem US-Geschäft

Foto: Orit Ben-Ezzer / ZUMA Wire / dpa

Die Inflation in den Vereinigten Staaten ist vor dem Jahreswechsel deutlich zurückgegangen. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel im Dezember auf 6,5, im November hatte sie noch 7,1 Prozent betragen. Das teilt das Arbeitsministerium in Washington mit.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten mit einer Rate in dieser Höhe gerechnet. Trotzdem ist er ein spürbares Zeichen wirtschaftlicher Entlastung: Es ist bereits der sechste Rückgang in Folge und nährt die Hoffnungen, dass die Inflationswelle abebbt.

Weiterhin liegt die Teuerungsrate damit weit über dem Zielwert der Notenbank Fed von 2,0 Prozent. Diese erhöhte den Leitzins im Dezember um einen halben Prozentpunkt, auf die neue Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Währungshüter sehen mittlerweile erhebliche Fortschritte beim Eindämmen des Preisauftriebs und wollen einen weniger aggressiven Kurs steuern.

»Die Inflationsraten werden über die kommenden Monate hinweg weiter einen fallenden Trend aufweisen«, kommentiert Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. »Es wird zunächst relativ zügig bis in den Bereich von vier Prozent gehen«, so seine Einschätzung, vor allem weil er mit einem geringeren Anstieg der Mietpreise in den USA rechnet.

Bastian Hepperle von Hauck Aufhäuser Lampe schätzt: »Im Juni könnte erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder die Zwei vor dem Komma auftauchen. Die Richtung stimmt, aber noch ist der Inflationsdruck zu hoch, um die Fed zu beruhigen. Die Fed wird weiter an der Zinsschraube drehen, muss aber langsam achtgeben, diese nicht zu überdrehen.«

Zudem bewerten viele Beobachter als positiv, dass auch die sogenannte Kernrate gefallen ist, also die Inflation ohne die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise. Sie fiel von 6,0 auf 5,7 Prozent.

Robuster Arbeitsmarkt

In den USA bleibt überdies die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe niedrig. Das heißt, dass die Lage am Arbeitsmarkt weiter entspannt ist. In der vergangenen Woche sanken die Erstanträge leicht um 1000 auf 205.000, wie das Arbeitsministerium mitteilt. Das ist der niedrigste Wert seit vergangenem September. Analysten hatten im Schnitt mit 215.000 Anträgen gerechnet. Die wöchentlichen Erstanträge gelten als zeitnaher Indikator für den amerikanischen Arbeitsmarkt.

mamk/Reuters/dpa-AFX
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