Inflationsberechnung Briten werfen Handgel und Schlabbermode in den Warenkorb

Die Briten kaufen in Zeiten der Pandemie statt Sandwiches und weißer Schokolade lieber Desinfektionsmittel und bequeme Kleidung. Grund genug für die Statistiker, den Warenkorb entsprechend anzupassen.
Brite beim Einkauf

Brite beim Einkauf

Foto: Jacob King / dpa

Handgel, Hanteln, Herren-Loungewear und Damen-Sweatshirts: Das britische Statistikamt reagiert auf die veränderten Kaufgewohnheiten in der Pandemie und nimmt eine Reihe neuer Produkte in seinen Warenkorb zur Ermittlung der Inflation auf. »Das Bedürfnis nach Hygiene unterwegs hat dazu geführt, dass Handdesinfektionsmittel zu einem Grundprodukt für viele von uns geworden ist«, begründete ONS-Expertin Sam Beckett am Montag diese Maßnahme.

Da immer mehr Menschen von zu Hause aus arbeiten würden, sei auch die Nachfrage nach bequemer Kleidung gestiegen. »Das hat dazu geführt, dass Loungewear in den Warenkorb der Verbraucher aufgenommen wurde«, fügte sie hinzu. Zudem geben die Briten mehr Geld für Trainingsgeräte aus, da wegen der Pandemie die Fitnessstudios geschlossen werden mussten. Auch das wurde entsprechend berücksichtigt.

Insgesamt umfasst der britische Warenkorb mehr als 700 Artikel. Neu darin zu finden sind intelligente Uhren, Internet-gesteuerte Glühbirnen und Hybridautos. Weiße Schokolade und Sandwiches, die gern in den inzwischen meist geschlossenen Kantinen gekauft wurden, wurden dagegen aus dem Warenkorb entfernt.

In Deutschland passt das Statistische Bundesamt seinen Warenkorb regelmäßig an. In der Pandemie gefragte Produkte wie Desinfektionsmittel, Einweghandschuhe oder auch Fitnessgeräte sind darin schon enthalten, können aber bei anhaltend starker Nachfrage höher gewichtet werden. Auch neue Waren wie etwa die Corona-Schnelltests werden bereits beobachtet. Sie können in den Warenkorb aufgenommen werden, sollten sie einen bedeutenden Teil an den Ausgaben der Verbraucher ausmachen.

mik/Reuters
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