Energie und Lebensmittel als Preistreiber Inflationsrate erreichte 2022 Rekordniveau

Die Preise sind 2022 so stark gestiegen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Das letzte Quartal macht den Experten allerdings etwas Hoffnung.
Fußgängerzone in München: Hoffen auf leichte Entspannung

Fußgängerzone in München: Hoffen auf leichte Entspannung

Foto: IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Die Inflation in Deutschland ist 2022 so hoch ausgefallen wie noch nie. Die Verbraucherpreise erhöhten sich um durchschnittlich 7,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Es bestätigte damit eine erste Schätzung von Anfang Januar. »Die historisch hohe Jahresteuerungsrate wurde vor allem von den extremen Preisanstiegen für Energieprodukte und Nahrungsmittel seit Beginn des Kriegs in der Ukraine getrieben«, sagte die neue Präsidentin des Statistikamts, Ruth Brand. Ein größeres Plus hat es im wiedervereinigten Deutschland noch nicht gegeben.

Die alte Rekordmarke für Westdeutschland von 7,6 Prozent aus dem Jahr 1951 wurde ebenfalls übertroffen. 2021 hatte die Inflation bei 3,1 Prozent gelegen. Für das laufende Jahr sagen die meisten Experten eine leichte Entspannung voraus. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) etwa rechnet mit 5,4 Prozent.

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Hoffnung auf ein Abflauen der starken Teuerung macht der unerwartet starke Rückgang am Jahresende: Niedrigere Energiepreise und die staatliche Abschlagszahlung für Erdgas ließen die Verbraucherpreise im Dezember nur noch um 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat klettern. Im November war die Teuerungsrate auf 10,0 Prozent gefallen, nachdem sie im Oktober mit 10,4 Prozent auf den höchsten Stand seit 1951 geklettert war. Von November auf Dezember sanken die Preise um 0,8 Prozent.

Besonders stark verteuerte sich im Dezember erneut Energie als Folge des russischen Kriegs gegen die Ukraine: Sie kostete durchschnittlich 24,4 Prozent mehr als im Dezember 2021, nachdem es im November sogar plus 38,7 Prozent waren. Öl und in der Folge auch Benzin, Diesel und Heizöl kosteten zuletzt an den Weltmärkten deutlich weniger. Die Einmalzahlung zur Entlastung der privaten Haushalte für Erdgas und Fernwärme hatte dagegen nur einen leicht dämpfenden Effekt, da nicht alle von der Maßnahme profitieren. Nahrungsmittel verteuerten sich diesmal um 20,7 Prozent, Dienstleistungen um 3,9 Prozent.

mik/Reuters
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