Insolvenz
AgfaPhoto streicht mehr Jobs als befürchtet
Der Film- und Laborgerätehersteller AgfaPhoto muss wesentlich mehr Stellen abbauen als bisher erwartet. Einem Zeitungsbericht zufolge kann das insolvente Unternehmen nur 500 seiner 1800 Mitarbeiter halten.
Hamburg - "Alle Varianten laufen darauf hinaus, dass langfristig rund 500 Arbeitsplätze erhalten bleiben", sagte ein Firmenkenner der "Financial Times Deutschland". Als Agfa-Photo im Mai Insolvenz anmeldete, waren 1800 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig. 200 von ihnen wechselten bereits zu einer Beschäftigungsgesellschaft, bei der sie ein Jahr ohne Gehaltseinbußen weiter arbeiten. Insolvenzverwalter Andreas Ringstmeier hatte bisher davon gesprochen, dass das Traditionsunternehmen auf mittlere Sicht bis zu 1000 Mitarbeitern behalten könnte.
Vorige Woche kündigte Ringstmeier den Mitarbeitern der "FTD" zufolge in einem Rundbrief den Verkauf des Unternehmens an. Man befinde sich in den entscheidenden Gesprächen mit einem strategischen Investor sowie mit einer Investorengruppe, heiße es in dem Schreiben. Trotz unterschiedlicher strategischer Pläne gehen die Konzepte der interessierten Investoren beide von höchstens 500 verbleibenden Arbeitsplätzen aus.
Ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass die Mitarbeiter in der vergangenen Woche über die Gespräche informiert wurden. Er wollte jedoch keine Angaben darüber machen, wie viele Stellen bei Agfa tatsächlich gefährdet sind. "Wir können seriös erst etwas sagen, wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind." Auf einer Versammlung am 11. Oktober sollen den Gläubigern des Unternehmens die Verhandlungsergebnisse vorgestellt werden.
AgfaPhoto hatte Ende Mai wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Der Trend zur Digital-Fotografie hatte den Hersteller von Filmen, Fotopapier und anderen Fotoprodukten in den Abgrund gerissen. Derzeit sei die Auftragslage des Unternehmens aber gut, heißt es aus dem Unternehmen.