Internet-Konzern Google will US-Zeitungen zu mehr Einnahmen verhelfen

"Don't be evil": Google will nicht nur Geld verdienen, sondern auch Gutes tun. Der Internetriese will der unter Einnahmeeinbrüchen leidenden Zeitungsbranche helfen. Wie, das verrät Google-Chef Schmidt nicht - Gewinne wie früher, sagt er, könnten die Verlage jedoch nicht erwarten.

San Francisco - Das Internetunternehmen Google will der unter drastisch sinkenden Einnahmen leidenden Zeitungsbranche helfen. Dies sei ein "moralischer Imperativ", sagte Google-Chef Eric Schmidt in San Francisco.

Der von Google kürzlich erworbene Werbedienst DoubleClick könnte den Zeitungen helfen, mit ihren Online-Angeboten zusätzliche Einnahmen zu generieren. Details nannte Schmidt nicht. Es sei aber möglich, "beträchtliche" Einnahmen mit dem Service zu generieren. Vermutlich sei es aber dennoch nicht möglich, die großen Gewinne wieder zu erreichen, die Verleger früher mit gedruckten Anzeigen erzielten, räumte Schmidt ein.

Schmidt erläuterte in San Francisco auch die Google-Maxime "Don't be evil" - im Sinne von: Handle nicht schlecht. Ziel von Google sei nicht, aus allem Geld zu machen, sondern die Welt zu verbessern, sagte er. Hierzu zähle auch das Engagement des Unternehmens im Bereich erneuerbare Energien und Gesundheitsvorsorge sowie das Bemühen, Politik transparenter zu machen.

Offensichtlich fällt hierunter auch das Bemühen um die Zeitungsbranche, die unter den ins Internet abwandernden Anzeigenerlösen leidet.

Google hat DoubleClick im März nach einer genauen Prüfung der US-Kartellbehörden für 3,2 Milliarden Dollar erworben. Die Wettbewerbshüter hatten untersucht, ob Google mit dem Service nicht eine zu starke Stellung in dem 40 Milliarden Dollar schweren Online-Markt erreicht.

Dass Google   durchaus in der Lage ist, der Zeitungsbranche finanziell unter die Arme zu greifen, daran zweifelt niemand - das Unternehmen verdient ausgerechnet durch Online-Werbung Milliarden. Google-Mitgründer Sergey Brin kann sich jedenfalls mühelos ein Ticket für einen Flug ins Weltall leisten. Der Weltraumreisen-Anbieter Space Adventures teilte in New York mit, Brin habe bereits fünf Millionen Dollar für die Reservierung eines künftigen Fluges angezahlt.

Nach Informationen der "New York Times" sicherte er sich damit einen Platz an Bord eines russischen Sojus-Raumschiffs, das 2011 starten soll. Space Adventures hat bisher fünf Touristen ins All geschickt, die zwischen 20 und 40 Millionen Dollar dafür gezahlt haben. Die nächsten Flüge seien bereits im kommenden Oktober und im April 2009 vorgesehen.

kaz/AP/dpa

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten