AFFÄREN Intrige in Wolfsburg?
Volkhard Köhler, Vize-Chef der VW-Tochter Skoda, wehrt sich gegen schwere Anschuldigungen der Wolfsburger Konzernzentrale. Der vor eineinhalb Wochen bei Skoda gefeuerte Manager sieht sich als Opfer einer Intrige. Köhler wird von der VW-Spitze intern vorgeworfen, die Aufklärung der Schmiergeldaffäre beim Bau einer Skoda-Lackiererei behindert zu haben. Er sei ferner in dubiose Grundstücksgeschäfte verwickelt, heißt es. Die Auftragsvergabe für die Lackiererei, erklärt dagegen Köhler, sei ausschließlich von dem ehemaligen VW-Chefeinkäufer José Manuel Gutiérrez abgewickelt worden. Abwegig seien auch die Vorwürfe über unkorrekte Immobiliengeschäfte. Die VW-Revision habe dafür keine Belege vorweisen können. Auch die ermittelnden Staatsanwälte in Braunschweig haben keine Anhaltspunkte für die Anschuldigungen gegen den Skoda-Manager finden können. In Wolfsburg wurde schon seit langem mit der Ablösung Köhlers, einem engen Mitarbeiter des einstigen VW-Chefs Carl Hahn, gerechnet. Konzernboß Ferdinand Piëch hat bereits über ein Dutzend Vertraute seines Vorgängers aus Führungspositionen gedrängt. Nach dem Abgang Köhlers will er jetzt den Schlußstrich unter die Ära Hahn ziehen. Mit der VW-Hauptversammlung im Juni verliert Hahn sein VW-Aufsichtsratsmandat.