Jura kurios Wem gehört eigentlich Lotto?

Viele zahlen ein, und einer bekommt viel raus - so in etwa funktioniert das System Lotto. Nur wem gehört das Spiel eigentlich? Eine wichtige Rolle spielt der Deutsche Lotto- und Totoblock. Aber ist er auch der Eigentümer?
Lottokugeln: Ursprünglich hieß das Spiel "5 aus 90", heute geht es um "6 aus 49"

Lottokugeln: Ursprünglich hieß das Spiel "5 aus 90", heute geht es um "6 aus 49"

Foto: Frank May/ dpa

Träumen kann man ja - und so spielen jede Woche Millionen Bundesbürger mit bei "6 aus 49". Die Frage ist nur: Wem geben sie da eigentlich ihr Geld? Wem gehört Lotto in Deutschland?

Dem Deutschen Lotto- und Totoblock

Falsch. Der Deutsche Lotto- und Totoblock ist eine Vereinigung der Lottogesellschaften der Bundesländer. Hier erfahren Sie, wer der wirkliche Besitzer ist.

Den Bundesländern

Richtig. Jedes Bundesland hat eine eigene Lottogesellschaft gegründet, Hessen z. B. die Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen. Hier erfahren Sie mehr zu diesem Thema.

Niemandem

Falsch. Hier erfahren Sie, wer der wirkliche Besitzer ist.

Einer Privatperson, deren Name nicht bekannt ist

Falsch. Hier erfahren Sie, wer der wirkliche Besitzer ist.

Die Erklärung

Was glauben Sie, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland im Lotto 6 aus 49 den Jackpot zu knacken? Lotto bringt uns zum Träumen, wir überlegen, wie sich unser Leben ändern könnte, wenn wir auf einen Schlag Millionär würden. Schon vor langer Zeit wurde mit dieser Faszination viel Geld verdient. Das Lottospiel geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. In Genua wurden die Ratsherren mittels einer Zufallsziehung bestimmt: 90 Zettel mit Kandidatennamen kamen in eine Urne, fünf davon wurden gezogen und zu Ratsherren gemacht. Der findige Geschäftsmann Benedetto Gentile kam 1620 auf die Idee, die Namen durch Zahlen zu ersetzen und Wetten auf das Ergebnis anzunehmen. So wurde das Lottospiel geboren, quasi ein "5 aus 90".

Lotto wurde eine Erfolgsstory und breitete sich immer weiter in Europa aus. Das erste deutsche Zahlenlotto wurde 1735 in Bayern veranstaltet. 1763 wurde das Lotto in Preußen verstaatlicht, weil Friedrich der Große die Spielfreude seiner Untertanen nutzen wollte, um seine Staatsfinanzen zu sanieren. Nach einem Verbot um 1800 wurde das Zahlenlotto erst 1953 wieder eingeführt, als "5 aus 90". Im Oktober 1955 fand schließlich die erste große Ziehung nach dem System "6 aus 49" statt. Da das Glücksspiel dem Staat vorbehalten ist, gründeten die Bundesländer Lottogesellschaften. Lotto gehört also diesen staatlichen Unternehmen. Sie sind zudem im Deutschen Lotto- und Totoblock organisiert, um die staatlichen Glücksspielangebote bundesweit nach gemeinsamen Grundsätzen zu organisieren.

Die Hälfte der Einnahmen wird an alle Gewinner ausgezahlt, knapp ein Viertel wird für Sportförderung, Jugendprojekte oder den Umweltschutz verwendet. Der Rest entfällt auf Lotteriesteuer und Provision für die Lottoannahmestellen. Wer trotz der niedrigen Gewinnchancen Lotto spielt, sollte sich wenigstens Zahlen aussuchen, die selten gewählt werden. So ist im Fall eines Gewinns zumindest die Gewinnsumme höher. Kreuzen Sie daher keine Zahlen an, die auf dem Tippschein Muster ergeben. Angeblich werden auch die Zahlen 16, 40 und 41 selten gewählt. Ach ja, Sie wollten ja noch die Wahrscheinlichkeit für den Gewinn des Jackpots wissen. Sie liegt bei ernüchternden 1 zu 139.838.160, das sind 0,00000072 Prozent.

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