Rekordhoch Deutsche trinken so viel Kaffee wie noch nie

Die Deutschen verzichten angesichts der Preissteigerungen offensichtlich lieber auf Fleisch als auf Kaffee. Gespart wird aber auch beim Kauf von Alkohol.
Latte-Macchiato-Zubereitung: Durchschnittlich 3,7 Tassen pro Tag

Latte-Macchiato-Zubereitung: Durchschnittlich 3,7 Tassen pro Tag

Foto: Richard Vogel/ AP

Die Deutschen trinken so viel Kaffee wie noch nie. Insgesamt wurden im ersten Quartal pro Kopf und Tag durchschnittlich 3,7 Tassen konsumiert und im zweiten Quartal sogar 3,8 Tassen, wie der Deutsche Kaffeeverband in seiner jüngsten Marktstudie berichtete. Das waren fünf Prozent mehr als im Gesamtjahr 2021 und plus neun Prozent im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019.

Zum Aufwärtstrend trage vor allem »der sprunghaft gestiegene Konsum außerhalb der eigenen vier Wände bei«, hieß es in der Mitteilung. Im zweiten Quartal hätten Cafés und Restaurants pro Gast durchschnittlich 56 Prozent mehr Kaffee verkauft als im Jahr zuvor. Zieht man das Jahr 2019 zum Vergleich heran, waren es 21 Prozent.

Gespart wird beim Alkohol – nicht beim Kaffee

Der Konsum in Gesellschaft von Freunden, Familie und Bekannten habe hingegen um 30 Prozent zugelegt, berichtete der Verband auf Basis von Daten des Marktforschungsinstituts Smartcon.

Kaffee ist in Deutschland mit Abstand das beliebteste Getränk, noch vor Mineralwasser und Bier. Daran ändern offensichtlich auch die allgemein starke Teuerung sowie gestiegene Kaffeepreise nichts. Gespart werde insbesondere bei Fleisch- und Wurstwaren sowie bei alkoholischen Getränken, heißt es beim Kaffeeverband. »Kaffee ist kein Produkt, auf das der Konsument aufgrund Inflation verzichtet«, wird der Smartcon-Marktforscher Oliver Kaul zitiert.

Energiekosten auch beim Kaffeepreis spürbar

Zu Preisen äußert sich der Verband wie auch die meisten Kaffeeröster zwar nicht. Klar ist aber, dass die Anbieter seit vielen Monaten auf den Weltmärkten hohe Preise für Rohkaffee zahlen müssen. Daneben wird in der Branche von drastisch höheren Kosten für Verpackung, Energie und Transport berichtet.

Die Rohstoffanalysten der Commerzbank berichteten, dass der Preis für die in Deutschland beliebte Sorte Arabica nach einem kurzzeitigen Rückgang unter zwei Dollar je US-Pfund (454 Gramm) Mitte Juli zuletzt wieder auf rund 2,20 Dollar gestiegen sei.

ani/dpa

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