Kampf um Opel GM setzt Bietern Frist bis Montag
Frankfurt - Die Tage der Entscheidung in Sachen Opel rücken näher: Der US-Autobauer General Motors (GM) will Anfang kommender Woche einen Favoriten für einen Einstieg bei Opel küren. GM erwarte die abschließenden Angebote der Opel-Bieter bis Montagabend europäischer Zeit.
Die Offerten würden dann geprüft und miteinander verglichen, teilte die Europa-Sparte von GM am Freitag mit. Der Konzern will dann zu einer vorläufigen Entscheidung kommen und diese mit der deutschen sowie anderen Regierungen besprechen. Konsultiert würden auch die Europäische Kommission und der Treuhandausschuss von Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall.
Eine mit dem Auswahlverfahren vertraute Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, nach einem internen Abstimmungsverfahren seien zudem Beratungen mit den betroffenen Bundesländern geplant. In der letzten Juliwoche soll dem GM-Aufsichtsgremium und der US-Regierung als Hauptaktionär eine Empfehlung präsentiert werden. Danach obliege die Entscheidung der deutschen Opel-Treuhandgesellschaft - sie hält die Mehrheit an Opel. In dem Bieterwettlauf hat der Finanzinvestor RHJ neben dem Autozulieferer Magna offenbar noch gute Karten.
Aus Sicht von GM sei das RHJ-Angebot einfacher und benötige weniger Steuergeld, das schneller zurückgezahlt werden könne, hieß es. In den Gesprächen mit RHJ seien nur noch wenige Punkte zu klären. Bei Magna gebe es hingegen noch mehrere offene Punkte. Diese könnten aber auch gelöst werden. GM wolle an Opel weiterhin eine deutliche Minderheitsbeteiligung halten.
Die Bundesregierung bekräftigte unterdessen eine "gewisse Präferenz" für den kanadisch-österreichischen Autozulieferer Magna. Thüringen, aber auch die anderen Bundesländern mit Opel-Werken hatten sich mehrfach für Magna ausgesprochen. Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU) sieht mit Magna die besten Perspektiven für das Eisenacher Werk mit seinen 1700 Beschäftigten.
RHJ beteuerte, sich langfristig an Opel beteiligen zu wollen. "Wir sind eine börsennotierte Industrieholding und denken in langen Zeiträumen. Das trifft auch bei Opel zu", sagte der Vorstandsvorsitzende Leonhard Fischer der "Bild"-Zeitung. Er wies Spekulationen aus der Politik und vom Opel-Betriebsrat als "Unsinn" zurück, wonach sich RHJ im Falle einer Opel-Übernahme schon nach wenigen Jahren wieder von der Beteiligung trennen wolle.