Kapitalflucht
Der französisch-sprachigen kanadischen Provinz Québéc droht der wirtschaftliche Ruin. Aus Angst, bei den nächsten Provinz-Wahlen könne die separatistische »Parti Québécois« eine regierungsfähige Mehrheit erhalten, verlassen kapitalkräftige Firmen neuerdings reihenweise die Region. So zogen allein in den letzten drei Monaten acht Konzerne ihre Hauptquartiere aus Montreal ab. Meist schlagen die Firmen ihre neuen Zentralen -- wie jüngst der Getränkekonzern Distillers Corp.-Seagrams -- im benachbarten Ontario auf. Um den Kapital-Exodus zu stoppen, werden in Quebec derzeit Pläne für eine Art innerkanadische Devisenkontrolle, durch die der freie Kapitalverkehr unterbunden werden könnte, diskutiert. Camille Laurin, Fraktions-Chef der »Parti Québécois« über derartige, die Sezession begünstigende Ideen: »Wenn wir die Kontrollen erst mal haben, können wir Quebec viel leichter aus dem Bund herauslösen.«