KarstadtQuelle
Middelhoff weckt Fantasie der Anleger
Thomas Middelhoffs Wort gilt noch etwas auf dem Börsenparkett. Ein paar Worte des KarstadtQuelle-Chef zur Zukunft des Handelskonzerns genügten und die Investoren starteten einen Wettlauf auf die Aktie, als gäbe es sie umsonst.
Frankfurt am Main - KarstadtQuelle machte in der jüngeren Vergangenheit eher durch Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam. Erst allmählich und in einem quälend langen Prozess konnte sich der Handelskonzern wieder aus dem Tief emporarbeiten. Inzwischen aber ist der Turnaround geschafft und nicht nur das - die Essener wecken wieder die Fantasie der Börse. Ein paar Sätze in einem Interview, das Middelhoff der "WirtschaftsWoche" gab, genügten, um die KarstadtQuelle-Aktien zum späten Vormittag um 5,47 Prozent auf 20,45 Euro ansteigen zu lassen. Der MDax schaffte zum gleichen Zeitpunkt lediglich 0,82 Prozent auf 8419,10 Punkte.
"Die Möglichkeit, dass die Großaktionärin Madeleine Schickedanz KarstadtQuelle komplett übernehmen könnte, wird von Middelhoff offensichtlich nicht mehr kategorisch ausgeschlossen. Das wertet der Markt positiv", sagte ein Händler. Aber auch die Hoffnung, dass KarstadtQuelle durch die Immobilienverkäufe mehr erlösen könnte als bislang erwartet, wurde von Börsianern als Grund für die Kursgewinne genannt.
Der Konzern will mit dem Verkauf von Immobilien sämtliche Schulden tilgen und jährliche Zinsbelastungen im dreistelligen Millionenbereich einsparen. "Wir haben immer erklärt, wir wollen deutlich über drei Milliarden Euro bekommen", sagte Konzernchef Thomas Middelhoff in dem Interview. Es sei nicht unmöglich, vier Milliarden Euro für die Immobilien zu erlösen. Auf die Frage, ob Schickedanz weiter kaufen wird, sagte er: "Das sind reine Spekulationen."
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