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Verkehr Kein Anschluss auf der Schiene

Das Mobilfunknetz für Bahnreisende ist schlechter als an Autobahnen. Eine neue LTE-Frequenz sollte mit dem Fahrplanwechsel spürbare Verbesserungen bringen – und wurde in letzter Minute verschoben.
aus DER SPIEGEL 49/2022
Foto: Rainer Jensen / picture alliance / dpa

Fahrgäste der Bahn kommen vorerst nicht in den Genuss eines deutlich besseren Handyempfangs. Ursprünglich war geplant, mit dem Fahrplanwechsel im Dezember eine weitere 4G-Funkfrequenz entlang der Bahnlinien in Betrieb zu nehmen. Das wurde nun von der Bundesnetzagentur untersagt und auf Dezember 2024 verschoben. Bislang ist diese nicht nutzbar, weil sie die Kommunikation der Lokführer und Fahrdienstleiter stören könnte. Deren sogenanntes GSM-R-Netz ist entlang der 30 000 Schienenkilometer aktiv. Um Störungen zu vermeiden, müsste an allen rund 15 000 in Deutschland verkehrenden Lokomotiven eine technische Veränderung vorgenommen werden. Das ist bislang nicht komplett gelungen.

Aus: DER SPIEGEL 49/2022

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Insbesondere kleinere private Bahnbetreiber sind damit im Verzug, auch einige wenige Züge der Deutschen Bahn harren noch der Umrüstung. »Diese Verschiebung geht nun zulasten der Mobilfunkkunden und einer entsprechenden Versorgung in den Zügen«, sagt ein Verantwortlicher eines großen deutschen Mobilfunkunternehmens. »Wir fordern eine deutlich schnellere Umsetzung.« Die Frist für den Umbau war bereits einmal verlängert worden. Am Geld kann die Technik kaum scheitern. Das Bundesverkehrsministerium von Volker Wissing (FDP) fördert sie zu 100 Prozent. »Das ist unhaltbar«, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek, »wenn wir sanktionslos immer die Fristen verlängern, dann kommen wir nie raus aus dieser Schneckengeschwindigkeit.«

Für Dirk Flege vom Interessenverband Allianz Pro Schiene ist die Entscheidung der Bundesnetzagentur kein Einzelfall. Die Behörde habe schon bei der Ausstrahlung des Mobilfunks an Autobahnen und Bahn­linien unterschiedliche Pflichten angelegt, zum Nachteil der Schiene. Die Linken-Digitalexpertin Anke Domscheit-Berg kritisiert: »Die Schließung von Funklöchern muss endlich die höchste Priorität haben.« Aktuellen Studien zufolge sind die Funkverbindungen in den Zügen immer noch schlecht, die Abdeckung stimmt nicht mit den gesetzlich geforderten Standards überein.

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels war die Frequenz-Problematik nicht korrekt dargestellt. Wir haben die Passage angepasst.

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