Vor G7-Gipfel Internationale Großinvestoren fordern mehr Einsatz für Klimaschutz

Kohle-Kraftwerk in Australien: Investoren fordern Ausstieg
Foto: Auscape / Universal Images Group via Getty ImagesEine Gruppe aus insgesamt 457 internationalen Investoren hat ein gemeinsames Statement veröffentlicht, in dem sie Regierungen dazu auffordert, ihre Unterstützung für fossile Energieträger zu beenden. Die Unterzeichner verwalten zusammen ein Vermögen in Höhe von 41 Billionen Dollar, umgerechnet 34 Billionen Euro, und damit fast ein Drittel des gesamten Weltvermögens.
In dem Schreiben, über das der »Guardian « zuerst berichtet hatte, fordern die Investoren die Regierungen auf, ihre Pläne zur Verringerung des CO2-Ausstoßes im nächsten Jahrzehnt »signifikant zur verstärken« und eine Vorgabe von null Emissionen bis 2050 anzuvisieren, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Konkret dringen die Unterzeichner unter anderem auf die Abschaffung von Subventionen für fossile Energien, das baldige Ende der Energiegewinnung aus Kohle und die Vermeidung von neuer CO2-intensiver Infrastruktur.

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Aufruf vor G7-Gipfel
Es handelt sich bei den Unterstützern um die wohl größte Gruppe an Investoren, die je gemeinsam zu mehr Klimaschutz aufgerufen hat, vor allem angesichts des verwalteten Vermögens. Zu den Unterzeichnern gehören namhafte Unternehmen wie Allianz Global Investors, Amundi, Axa, BNP Paribas und Nomura Asset Management. Initiator des Schreibens ist die »Investor Agenda «, eine Initiative von Verbänden und Gruppen, die sich für nachhaltiges Investment einsetzen.
Der gemeinsame Brief wurde rechtzeitig vor Beginn des G7-Gipfels in Cornwall veröffentlicht, bei dem der Klimaschutz ein zentrales Thema sein wird. Der Text zielt jedoch primär auf die Uno-Klimakonferenz ab, die im November dieses Jahres in Glasgow stattfindet. Auch die Coronakrise wird in dem Schreiben erwähnt. So fordern die Unterzeichner, dass die Pläne zur wirtschaftlichen Erholung nach der Krise den Übergang zu Nullemissionen unterstützen sollen. Die Investitionen der Regierungen sollen sich dabei am Pariser Klimaschutzabkommen orientieren.
Allumfassend ist die Liste der Unterstützer allerdings nicht: Große Vermögensverwalter und Banken wie BlackRock, Vanguard, JP Morgan und Goldman Sachs fehlen. Klimaschutzaktivisten kritisierten die Investoren außerdem dafür, ihren Forderungen kaum Taten folgen zu lassen.