Mehr Klimaschutz und Unabhängigkeit Umweltschützer fordern gesetzliche Vorgaben zum Energieverbrauch

Mit einer groß angelegten Werbekampagne will die Bundesregierung die Bürger zum Energiesparen bewegen. Kritiker drängen stattdessen auf neue Gesetze.
Stromtrasse in Bayern

Stromtrasse in Bayern

Foto: A3528 Armin Weigel/ dpa

Der grüne Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck will in Kürze eine große Anzeigenkampagne vorstellen, um bei der Bevölkerung für mehr Unabhängigkeit bei der Energieversorgung und mehr Klimaschutz zu werben. Umweltschützer üben nun deutliche Kritik an dem Projekt.

»Eine Werbekampagne, die sich an einzelne Haushalte wendet, würde der Größe der Aufgabe nicht gerecht«, sagte die Geschäftsführerin des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund), Antje von Broock, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Stattdessen bräuchte es gesetzliche Vorgaben zum Energieverbrauch.

Grundsätzlich sei es zu begrüßen, dass »die Bundesregierung eine Kampagne für das Energiesparen anstößt«, so Broock. Aber große Schritte seien nur mit »verbindlichen Maßnahmen« zu erreichen. Zehn Prozent weniger Energieverbrauch in allen Sektoren seien »das Ziel, an dem sich vor allem Industrie und Bundesregierung messen lassen müssen«.

Seit Monaten ruft der Bundeswirtschaftsminister die Bundesbürger auf, ihren Verbrauch zu reduzieren. »Zehn Prozent Einsparung geht immer «, sagte Habeck mehrmals öffentlich. Es handele sich dabei um »eine gemeinsame nationale Aufgabe, bei der Politik, Industrie, Unternehmen, Verbraucherinnen und Verbraucher alle mithelfen können, damit es gelingt«.

Neben der neuen Kampagne kündigte Habeck schon vor Wochen an, im zweiten Halbjahr das Gebäudeenergiegesetz zu novellieren. Damit sollen Solardächer zum gesetzlichen Standard werden. Auch sind strengere Maßnahmen für den Heizungstausch geplant.

sbo/afp
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