Eigenheimzulage: Die Eigenheimzulage für Neubauten wird von
derzeit 2556 Euro im Jahr schrittweise auf 2250 Euro ab 2006 gekürzt.
Betroffen ist, wer 2004 mit dem Bau beginnt oder kauft. Die Kürzung
soll die öffentlichen Kassen insgesamt um 1,35 Milliarden Euro
entlasten. Das Fördervolumen liegt derzeit bei 11,2 Milliarden Euro.
Diese Kürzung ist der "größte Brocken" der Streichliste für
Steuervergünstigungen. Gekürzt wird auch die Kinder-Bauzulage, was
den Haushalt letztlich um 445 Millionen Euro entlastet.
Pendlerpauschale: Sie soll bei Entfernungen bis 10 Kilometer zur
Arbeitsstelle von derzeit 36 Cent auf 35 Cent je Kilometer gesenkt
werden. Die Pauschale bei Entfernungen ab dem 11. Kilometer sinkt von
derzeit 40 Cent bis 2006 schrittweise auf 35 Cent. Um Nahpendler
nicht zu bevorzugen, sieht der Vorschlag vor, den Arbeitnehmer-
Pauschbetrag für Fahrstrecken bis zu 13 Kilometern von 1044 Euro im
Jahr auf 920 Euro zu kürzen. Das Abschmelzen der Entfernungspauschale
(aktuelles Volumen: 5 Milliarden Euro) brächte bis 2006 rund 460
Millionen Euro, die Kürzung des Arbeitnehmerpauschbetrages 720
Millionen Euro.
Sparerfreibetrag: Er soll von derzeit 1550 Euro jährlich bis 2006
auf 1370 Euro gesenkt werden. Derzeit schlägt sich die Freistellung
bei Dividenden, Kapitaleinkünften und Sparzinsen im Bundeshaushalt
mit Einnahmeausfällen von aktuell 2,5 Milliarden Euro im Jahr nieder.
Durch die Kürzung entstehen Mehreinnahmen von 240 Millionen Euro.
Steinkohlebeihilfen: Sie sollen nach 2006 um weitere 530 Millionen
Euro gekürzt werden. Steinkohle wird derzeit mit knapp 4,4 Milliarden
Euro gefördert. Die Sparte "direkte Finanzhilfen", unter die auch die
Steinkohle fällt, wollen Koch und Steinbrück um insgesamt 4,6
Milliarden Euro senken. Dies bedeutet auch Abstriche für Bahn und
öffentlichen Nahverkehr im Volumen von 1,9 Milliarden Euro. Zuschüsse
für unentgeltliche oder ermäßigte Beförderung von Schülern,
Auszubildenden und Schwerbehinderten sollen im Volumen von 190
Millionen Euro eingespart werden. Die Werftindustrie soll auf 15
Millionen Euro verzichten.
Diverses: Gekürzt wird auch bei einer Vielzahl kleiner Positionen,
etwa bei der Abzugsfähigkeit von Aufwendungen für Bewirtungen und
Geschenken für Geschäftsfreunde, durch Senkung der Zulagensätze für
die Arbeitnehmersparzulage und beim Freibetrag für Abfindungen. Auch
das steuerfreie Jobticket soll es schon von 2004 an nicht mehr geben.
Die davon erhoffte dauerhafte Mehreinnahme: 50 Millionen Euro.
Zwar für die Streichliste vorgesehen, aber nicht darin
aufgenommen: der Abbau der Steuerfreiheit für Feiertags-, Sonntags-
und Nachtarbeit sowie von Ausnahmeregelungen zur Entlastung des
produzierenden Gewerbes von der Ökosteuer. Bei beiden Punkten, die
zusammen immerhin 5,9 Milliarden Euro erbringen sollen, gab es keine
Einigung.