Höchster Stand aller Zeiten Weltweiter Kohleverbrauch treibt CO₂-Ausstoß auf Rekord

Die Weltwirtschaft ist mit dem Auslaufen der Coronakrise wieder in Tritt gekommen – die benötigte Energie hat die CO₂-Emissionen auf einen Höchststand getrieben. Schuld ist der hohe Kohleverbrauch vor allem eines Landes.
Hohe Emissionen: Kohlekraftwerk nahe einer Stadt in China

Hohe Emissionen: Kohlekraftwerk nahe einer Stadt in China

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Kevin Frayer / Getty Images

Die Erholung der Weltwirtschaft von den Folgen der Coronapandemie und eine verstärkte Verbrennung von Kohle haben die energiebedingten CO2-Emissionen im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert gesteigert. Wie die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris mitteilte, wurden 2021 weltweit 36,3 Milliarden Tonnen energiebedingte Kohlendioxid-Äquivalente ausgestoßen – und damit so viel wie nie zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr 2020 betrug der Anstieg zwei Milliarden Tonnen oder sechs Prozent.

Der zu Beginn der Coronakrise entstandene Rückgang bei den CO₂-Werten wurde demnach mehr als ausgeglichen. Außerdem führten hohe Erdgaspreise dazu, dass mehr Kohle verbrannt wurde, obwohl die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen das größte Wachstum aller Zeiten verzeichnete. Trotz des erhöhten Kohleverbrauchs stellten erneuerbare Energiequellen und Kernkraft im Jahr 2021 einen höheren Anteil an der weltweiten Stromerzeugung als Kohle.

Wie aus den IEA-Daten hervorgeht, ist China größtenteils für den Anstieg der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich. China war demnach die einzige große Volkswirtschaft, die sowohl 2020 als auch 2021 ein Wirtschaftswachstum erlebte. Der Anstieg der Emissionen in China glich den Gesamtrückgang im Rest der Welt in dem Zeitraum mehr als aus. Allein 2021 stiegen Chinas Emissionen auf über 11,9 Milliarden Tonnen, was ein Drittel der weltweiten Gesamtemissionen ausmacht.

Kohle machte nach der IEA-Analyse über 40 Prozent des Gesamtwachstums der globalen CO₂-Emissionen 2021 aus und erreichte mit 15,3 Milliarden Tonnen ein Allzeithoch. Die Emissionen aus Erdgas stiegen deutlich über das Niveau von 2019 auf 7,5 Milliarden Tonnen. Mit 10,7 Milliarden Tonnen blieb der CO₂-Ausstoß aus Öl aufgrund der begrenzten Erholung der weltweiten Transporttätigkeit, hauptsächlich im Luftverkehr, deutlich unter dem Niveau von vor der Pandemie.

Bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gab es auch Unterschiede: Die Leistung aus Wind- und Fotovoltaik stieg an, während die Stromerzeugung aus Wasserkraft aufgrund der Folgen von Dürre, insbesondere in den USA und Brasilien, zurückging.

kig/dpa-AFX/afp
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