Drittes Quartal Kohle wieder wichtigster Energieträger in Deutschland

Bis zum Jahr 2038 will Deutschland aus der Kohleenergie aussteigen. Aber: Zuletzt war der Anteil an Kohle so hoch wie seit fast einem Jahr nicht mehr.
Kraftwerk in Niedersachsen: Noch spielt die Kohle in der Stromerzeugung eine wichtige Rolle

Kraftwerk in Niedersachsen: Noch spielt die Kohle in der Stromerzeugung eine wichtige Rolle

Foto: Julian Stratenschulte / dpa

Kohlestrom ist im dritten Quartal dieses Jahres zum wichtigsten Energieträger in Deutschland aufgestiegen. Mit 26,4 Prozent handelte es sich erstmals seit dem vierten Quartal 2019 um den größten Anteil an der insgesamt eingespeisten Strommenge. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.

Die Strommenge aus Kohlekraftwerken ging demnach zwar gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,9 Prozent zurück. Doch war auch die gesamte hierzulande produzierte und in die Netze eingespeiste Strommenge rückläufig: Insgesamt wurden im dritten Quartal 116,7 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist. Das waren 2,9 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

Konventionelle Energieträger überholten dabei erneuerbare Energiequellen: 56 Prozent des von Juli bis September erzeugten und eingespeisten Stroms wurden mit konventionellen Quellen produziert. In den ersten beiden Quartalen dieses Jahres hatten erneuerbare Energien mit 51,2 Prozent und 52,5 Prozent noch vorne gelegen.

Positive Entwicklung der Erneuerbaren im Vorjahresvergleich

Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank die Stromeinspeisung aus konventionellen Energieträgern dennoch um 5,8 Prozent. Die Einspeisung aus erneuerbaren Energien legte hier leicht zu. Die höchsten Anstiege verzeichneten darunter Fotovoltaik und Erdgas.

Deutschland plant als Maßnahme gegen den Klimawandel den Ausstieg aus der Kohleverstromung bis zum Jahr 2038. Im Gegenzug fließen Milliardenhilfen in die vom Ausstieg betroffenen Regionen.

AFP/mic
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