Konjunkturbelebung Ifo-Klimaindex steigt fünften Monat in Folge
München - Der Ifo-Index für Westdeutschland habe auf 91,9 von 90,8 Punkten im August zugelegt, teilte das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Donnerstag mit. Volkswirte hatten zuvor im Schnitt mit einem Anstieg auf 92,0 Punkte gerechnet. Bereits ein Anstieg des Gesamtindex in drei aufeinander folgenden Monaten gilt als Signal für eine konjunkturelle Trendwende.
Die Erwartungen der rund 7000 befragten Unternehmen seien in Westdeutschland nun erstmals seit dem Frühjahr 2002 wieder überwiegend positiv, erklärte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. "Die in allen Sektoren zu beobachtende Verschlechterung der Lage gegenüber dem Vormonat mahnt allerdings weiterhin zu Vorsicht."
Der Teilindex der Erwartungen stieg auf 105,2 von revidiert 102,2 Punkten im August. Der Teilindex für die Lagebeurteilung gab dagegen auf 79,2 von 79,9 Punkten nach. In Ostdeutschland verschlechterte sich das Geschäftsklima auf 104,0 von 104,1 Punkten im August. Auch hier verbesserten sich die Erwartungen, während sich die Einschätzung der aktuellen Lage verschlechterte.
Zögerliche Aufwärtsentwicklung befürchtet
Viele Volkswirte sahen darin kein gutes Vorzeichen für die konjunkturelle Entwicklung. "Der Aufschwung ist in Deutschland bis jetzt mehr Hoffnung als Wirklichkeit", sagte Bernd Weidensteiner von der DZ Bank. Auch ifo-Volkswirt Hans Günter Russ blieb vorsichtig: "Es ist nicht sicher, dass es eine ganz tolle Erholung wird. Wenn, dann wird es eine zögerliche Aufwärtsentwicklung."
Bei den einzelnen Sektoren verbesserte sich das Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe und im Einzelhandel. Im Bauhauptgewerbe und im Großhandel habe sich der Indikator dagegen etwas eingetrübt, hieß es in dem ifo-Bericht.