Konjunkturprogramm Spanien pumpt Milliarden in die Wirtschaft

Die spanische Wirtschaft lahmt - und die Regierung schreitet zur Tat: Sie wird ein milliardenschweres Hilfspaket auflegen. Der spanische Ministerpräsident Zapatero hat dafür eigens seinen Urlaub abgebrochen.

Madrid - Der spanische Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero kam zur einer Sondersitzung des Kabinetts angereist, die er aus seinem Urlaubsort einberufen hatte. Am Ende wurde ein 24-Punkte-Plan verabschiedet, der die spanische Wirtschaft produktiver und wettbewerbsfähiger machen soll.

Die Regierung will demnach in den Jahren 2009 und 2010 insgesamt 20 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau und die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen ausgeben. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums ist dies das umfangreichste Konjunkturprogramm in der Europäischen Union.

Ministerpräsident Zapatero will damit erreichen, dass Spanien in zwei Jahren wieder eine Wachstumsrate von über drei Prozent erzielt, sagte er.

Nach den traumhaften Wachstumsraten der vergangenen Jahre befindet sich Spanien derzeit in einer Krise: Die Wirtschaft des Landes war im zweiten Quartal 2008 nur um 0,1 Prozent gewachsen. Die Wachstumsrate im Zwölfmonatszeitraum beträgt damit nur noch 1,8 Prozent, 0,9 Prozentpunkte weniger als vor drei Monaten. Die Inflationsrate stieg mit 5,3 Prozent auf den höchsten Wert seit 16 Jahren.

Vor allem der Immobilienmarkt macht dem Land zu schaffen: Er ist innerhalb weniger Monate dramatisch eingebrochen. Im Juli 2008 musste Spaniens größtes Immobilienunternehmen Martinsa-Fadesa Konkurs anmelden. Das Unternehmen hatte einen Schuldenberg von 2,5 Milliarden Euro angehäuft.

cvk/Reuters/dpa-AFX

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