Online-Zahlungsverkehr ohne Visa und Mastercard Russen können kaum noch Kreditkarten nutzen

Kreditkarten von UnionPlay: Wenig Resonanz bei Onlineanbietern
Foto: fengxiaolin / Imaginechina-Tuchong / IMAGOVon Russland aus im Internet einzukaufen, gestaltet sich derzeit schwierig: Nach dem Weggang von Visa und Mastercard waren viele Bürger zur chinesischen Kreditkarte UnionPay gewechselt. Doch bei ausländischen Internetgeschäften blockierten die Zahlungen aller in Russland herausgegeben Karten, auch der von UnionPay, berichtet die Tageszeitung »Kommersant« am Mittwoch. Viele Russen hatten nach der Abschaltung von Visa und Mastercard in Russland gehofft, mit Karten chinesischer Banken zahlen zu können.
Nach Angaben des Blattes gibt es russlandweit 500.000 Kreditkarten von UnionPay. Damit hat sich deren Zahl binnen eines Monats verzehnfacht. Der größte Teil dieser Karten ist virtuell und für den Einkauf in Internetgeschäften gedacht. Doch genau mit dem gibt es nun Probleme, weil die meisten international tätigen Onlinehändler und deren Banken generell keine in Russland ausgegebenen Karten mehr akzeptieren.
Russische Regierung verspricht eigenes Kreditkartensystem
UnionPay könnte das Problem dem Zeitungsbericht zufolge offenbar beheben. Doch die chinesische Kreditkartenorganisation unternähme bislang keine Anstrengungen dazu, hieß es. Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine verhängte der Westen unter anderem Sanktionen im Finanzsektor. Viele Geldhäuser wurden vom Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift ausgeschlossen. Die weltweit größten Kreditkartenbetreiber Visa und Mastercard setzten ihr Russlandgeschäft aus.
In Russland ausgegebene Karten werden seit dem 10. März im Ausland nicht mehr akzeptiert. Auch ausländische Visa- und Mastercard-Karten funktionieren in Russland nicht mehr. Die Moskauer Führung versprach daraufhin einen schnellen Ersatz durch ein eigenes Kreditkartensystem namens Mir und den Umstieg auf UnionPay-Karten.