Schutzschirm gegen Zahlungsausfälle Bund sichert Lieferanten bis zum Sommer ab

Die Bundesregierung unterstützt Kreditversicherer in der Coronakrise mit weiteren 30 Milliarden Euro. Lieferanten werden dadurch bis Juni 2021 gegen Zahlungsausfälle abgesichert.
Lieferverkehr auf der A43 (Archivbild)

Lieferverkehr auf der A43 (Archivbild)

Foto: picture-alliance/ dpa

Die Bundesregierung sichert auch im neuen Jahr Zahlungsausfälle im Handel mit einem 30 Milliarden Euro schweren Schutzschirm ab. Wie das Finanz- und Wirtschaftsministerium mitteilte , soll der in der Coronakrise eingeführte Schutz bis zum 30. Juni 2021 verlängert werden.

Die Kreditversicherer verpflichten sich im Gegenzug, ihre bestehenden Kreditlimite weitestgehend aufrechtzuerhalten und sich an den Schadenzahlungen mit zehn Prozent zu beteiligen. Die Funktion von Kreditversicherungen ist es, Lieferanten vor Zahlungsausfällen zu schützen – beispielsweise, wenn ein Abnehmer im In- oder Ausland die Rechnung nicht bezahlen kann oder will.

»Damit haben die Unternehmen die verlässliche Grundlage und Sicherheit, die sie in Krisenzeiten für die Planung ihrer Lieferketten brauchen«, begründete Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier das Engagement des Staates. Viele Lieferanten würden sonst auf Vorkasse bestehen. Die EU-Kommission muss der Verlängerung noch zustimmen.

Zahlungsausfälle halten sich in Grenzen

Der Schutzschirm war im März gespannt worden, befristet bis Jahresende. Bisher halten sich die Ausfälle in Grenzen, auch weil die Bundesregierung die Insolvenzantrags-Pflicht für krisengeschüttelte Unternehmen ausgesetzt hat. 2021 könnten die Ausfälle steigen, weil dann wieder die gewohnten Insolvenzvorschriften gelten.

Mit der Verlängerung wurde die Vereinbarung leicht modifiziert: Die Versicherer übernehmen pauschal zehn Prozent des Ausfallrisikos, die bisherige Deckelung auf 500 Millionen Euro fällt weg. Im Gegenzug müssen sie knapp 60 (bisher: 65) Prozent ihrer Beitragseinnahmen für das erste Halbjahr an den Staat abgeben.

bah/AFP/dpa
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