Schlangen vor Zapfsäulen
Kuwait erhöht Benzinpreis um 83 Prozent
Der Petrostaat Kuwait reagiert auf die gefallenen Einnahmen aus dem Ölgeschäft - und erhöht die Benzinpreise drastisch. Autofahrer müssen an den Tanksäulen bis zu 83 Prozent mehr zahlen.
Der eingebrochene Ölpreis auf dem Weltmarkt zwingt Kuwait nun, solche Subventionen zurückzufahren. Seit Donnerstag kostet Treibstoff an den Tankstellen des Golfstaats bis zu 83 Prozent mehr.
Für deutsche Verbraucher wären die Preise zwar immer noch sagenhaft günstig: Die Kosten belaufen sich nun je nach Qualität des Treibstoffs auf 25 bis 49 Eurocent pro Liter. Für die Kuwaiter ist es Berichten zufolge aber die heftigste Erhöhung seit Jahrzehnten - am Mittwoch bildeten sich lange Schlangen vor den Zapfsäulen, um noch einmal zum alten Preis tanken zu können.
Gebühr für Flugreisende
In den vergangenen Monaten hatten unter anderem bereits Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar ihre Subventionen für Treibstoff gekürzt und die Preise damit steigen lassen. Katar erhebt zudem zum ersten Mal eine Passagiersteuer für Flugreisende, um Haushaltslöcher zu stopfen.
Ölreiche Golfstaaten wie Katar und Kuwait leiden unter dem Preisverfall wegen eines Überangebots auf dem Weltmarkt. Das Haushaltsdefizit von Saudi-Arabien ist auf 90 Milliarden Dollar angewachsen, das ist fast ein Drittel der gesamten Staatsausgaben von 250 Milliarden Dollar. In den vergangenen zwei Jahren war das Barrel (159 Liter) Öl von einem Wert von mehr als 100 Dollar auf zeitweise weniger als 40 Dollar gefallen.