Leerverkäufe Hedgefonds verzockten fast 15 Milliarden Euro mit VW-Aktien
Frankfurt am Main/London - Auf großes Mitleid dürfen die Hedgefonds-Manager nicht zählen. Sie waren es, die einem Bericht der "Financial Times" zufolge in großer Zahl auf fallende Kurse spekuliert hatten. Da an der Börse nur noch wenige VW-Papiere übrigblieben und die Händler trotzdem Aktien zurückkaufen mussten, um sie den Ausleihern wiederzugeben, brach eine regelrechte Jagd auf die Anteilsscheine aus. Folge: Die VW-Aktie stieg am Montag um mehr als 146 Prozent auf 520,00 Euro..

Golf-Produktion: Porsche kontrolliert 74,1 Prozent der Aktien
Foto: REUTERSMit den sogenannten Leerverkäufen kann in Zeiten sinkender Aktienmärkte viel verdient werden. Die Grundidee ist, eine geliehene Aktie erst zu verkaufen und dann vor der Rückgabe an den Ausleiher zum niedrigeren Kurs zurückzukaufen. Die Geschäfte sind riskant, aber es passiert selten, dass sie so spektakulär schiefgehen, wie jetzt bei der VW-Aktie.
Porsche hatte am Sonntag mitgeteilt, den Anteil an Volkswagen auf 42,6 Prozent erhöht zu haben. Zu aller Überraschung gab der Sportwagenhersteller aber auch bekannt, weitere 31,5 Prozent an VW in Form von Optionen zu kontrollieren.
Insgesamt hat Porsche also 74,1 Prozent der Anteile in der Hand. Weil aber auch das Land Niedersachsen gut 20 Prozent der Anteile besitzt, ist nur noch ein sehr kleiner Anteil von gut fünf Prozent überhaupt noch am Markt verfügbar. Nach Informationen aus dem Markt hatten Leerverkäufer aber zwölf bis 15 Prozent der VW-Anteile geliehen.
Insgesamt hat der Wolfsburger Autobauer zurzeit einen Marktwert von 153 Milliarden Euro - mehr als alle anderen europäischen und amerikanischen Konkurrenten zusammen an der Börse kosten. Zeitweise war die Aktie am Montag sogar bis auf 635 Euro gestiegen. Anders als direkte Beteiligungen müssen Optionen nicht in allen Fällen zeitnah gemeldet werden.
mik/dpa-AFX