Deutsche Umwelthilfe vs. LNG-Terminal »Da weiß man teilweise nicht, was im Wasser geschieht«
Mit rund 165.000 Kubikmetern Flüssiggas an Bord legt die »Höegh Esperanza« am Donnerstag als erstes schwimmendes LNG-Terminal in Wilhelmshaven an. Für Wirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck sind die LNG-Anlagen unverzichtbar für die Versorgungssicherheit in Deutschland. Allerdings regt sich dagegen schon seit längerer Zeit Widerstand – von der Deutschen Umwelthilfe. LNG sei nach deren Einschätzung unvereinbar mit dem Umweltschutz.
Sascha Müller-Kraenner, Deutsche Umwelthilfe:
»In diesen schwimmenden Anlagen wird Meerwasser genutzt, um das verflüssigte Gas zu erwärmen, damit es wieder gasförmig wird. Und dieses Wasser wird aus dem Meer genommen, zurückgeleitet, dabei mit Bioziden behandelt, also beispielsweise mit Chlorverbindungen, Bromverbindungen. Und da weiß man teilweise nicht, was im Wasser geschieht. Da können zum Beispiel auch krebserzeugende Verbindungen passieren. Deswegen schlagen wir vor, andere Techniken, zum Beispiel mechanische Reinigungsmethoden zu nutzen. Die gibt es auch, die werden nur nicht genommen, weil sie ein bisschen teurer sind.«
Das niedersächsische Umweltministerium betonte dagegen Anfang der Woche, dass alle Grenzwerte in Wilhelmshaven eingehalten werden.
Die Deutsche Umwelthilfe sieht allerdings auch an weiteren geplanten Standorten Risiken. So lagere in Lubmin und in Brunsbüttel Atommüll. In den dort geplanten LNG-Terminals könne es nach Aussage von Müller-Kraenner leicht zu Störungen kommen. Einen Gastank neben diese nuklearen Zwischenlager zu stellen, sei gefährlich.
Das schwimmende Terminal in Wilhelmshaven soll schon am Samstag an den Start gehen. Zur Eröffnung werden auch Bundeskanzler Scholz und Wirtschaftsminister Habeck erwartet.