Luanda Leaks Isabel dos Santos will investigative Journalisten verklagen

Mit dubiosen Geschäften wurde Isabel dos Santos laut den Luanda Leaks zu einer der reichsten Frauen der Welt. Die Angolanerin weist die Vorwürfe zurück - und geht in die Offensive.
Isabel dos Santos (Archivbild): "Ich weise die unbegründeten Anschuldigungen und falschen Behauptungen zurück"

Isabel dos Santos (Archivbild): "Ich weise die unbegründeten Anschuldigungen und falschen Behauptungen zurück"

Foto: FERNANDO VELUDO/ AFP

Die angolanische Milliardärin Isabel dos Santos will übereinstimmenden Medienberichten zufolge rechtlich gegen das internationale Recherchenetzwerk ICIJ und dessen Partner vorgehen. "Ich weise die unbegründeten Anschuldigungen und falschen Behauptungen zurück und informiere, dass ich rechtliche Schritte gegen ICIJ und seine Partner angestoßen habe, die von der internationalen Anwaltskanzlei Schillings Partners geleitet werden", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters eine Mitteilung dos Santos'.

Vor wenigen Tagen hatte ICIJ, zu dem in Deutschland auch Journalisten des WDR, des NDR und die "Süddeutsche Zeitung"  gehören, Details über das dubiose Geschäftsgebaren von Afrikas mutmaßlich reichster Frau enthüllt. Den Vorwürfen zufolge soll dos Santos Geld in Angola unterschlagen und dieses in Portugal investiert haben. Auch das Recherche-Netzwerk EIC, dem der SPIEGEL angehört, hatte zuvor bereits über einige der fragwürdigen Geldflüsse berichtet .

Die angolanische Generalstaatsanwaltschaft hatte dos Santos nach Veröffentlichung der Luanda Leaks wegen Betrugs und Geldwäsche angeklagt. Dos Santos bestreitet die Vorwürfe und sprach von einer politisch motivierten Kampagne der angolanischen Regierung unter dem Nachfolger ihres Vaters. Sie ist die Tochter des ehemaligen angolanischen Staatspräsidenten José Eduardo dos Santos. Er hatte Angola fast vier Jahrzehnte lang regiert, Isabel dos Santos wurde in dieser Zeit Milliardärin und ist heute eine der reichsten Frauen der Welt. 2017 trat José Eduardo dos Santos ab.

Football-Leaks-Whistleblower wohl auch hinter Luanda Leaks

An diesem Montag war bekannt geworden, dass der Football-Leaks-Gründer Rui Pinto wohl der Whistleblower hinter den sogenannten Luanda Leaks ist. Dies verbreiteten seine Anwälte in einer Mitteilung.

Pinto sitzt in seinem Heimatland Portugal in Untersuchungshaft. Ihm werden 90 Straftaten zur Last gelegt, darunter versuchte Erpressung. Mit der Website Football Leaks hatte Pinto seit 2015 großes Aufsehen erregt. Staatsanwaltschaften in mehreren Ländern ermittelten in der Folge unter anderem wegen Steuervergehen gegen mehrere Fußballstars, darunter den Portugiesen Cristiano Ronaldo.

kko/Reuters/AFP
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