Luftverkehr in Deutschland Der Himmel ist so leer wie zuletzt in den Achtzigern

Jet im Landeanflug auf den Flughafen Frankfurt: Die Zahl der Flugbewegungen hat sich im Corona-Jahr 2020 halbiert
Foto:Frank Rumpenhorst/ dpa
Im deutschen Luftraum hat es im Corona-Jahr 2020 so wenige Flüge gegeben wie zuletzt Ende der Achtzigerjahre. Rund 1,46 Millionen Starts, Landungen und Überflüge kontrollierte die Deutsche Flugsicherung (DFS) nach Angaben vom Donnerstag.
Damit habe sich das Flugverkehrsaufkommen im Vergleich zum Vorjahr, als noch 3,33 Millionen Flugbewegungen gezählt wurden, mehr als halbiert, teilte die DFS mit.
Das Verkehrsaufkommen in Deutschland sei somit auf das Niveau von vor der Wiedervereinigung gesunken: 1989 wurden im Luftraum der Bundesrepublik Deutschland rund 1,47 Millionen Flüge registriert. Seither sei das Verkehrsaufkommen mit einigen Unterbrechungen nahezu kontinuierlich gestiegen. Im Jahr der Wiedervereinigung 1990 waren es 1,55 Millionen Flüge.
»Es wird voraussichtlich bis 2025 dauern, bis das alte Niveau wieder erreicht wird«, prognostizierte Dirk Mahns, Geschäftsführer Betrieb der DFS. Bis dahin werde die Deutsche Flugsicherung rund zwei Milliarden Euro weniger Gebühren einnehmen als geplant, ohne die Kosten im gleichen Maße reduzieren zu können.
Vor allem der Passagierverkehr brach im vergangenen Jahr aufgrund von Reisebeschränkungen im Zuge der Pandemie ein. Geringere Rückgänge gab es nach DFS-Angaben bei der Luftfracht. »Flughäfen mit einem hohen Frachtanteil haben deshalb deutlich weniger Verkehrseinbußen«, bilanzierte Mahns. Dies gelte vor allem für den Flughafen Leipzig/Halle. Dort habe die Zahl der Starts und Landungen nur um rund 18 Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen.