Luftfahrt Luftfahrtaufsicht schließt Ein-Personen-Besatzung im Cockpit vorerst aus

Die Luftfahrtgesellschaften wollen die Cockpits ihrer Flugzeuge ab 2030 nur noch mit einem Piloten besetzen. Die europäische Luftfahrtaufsicht EASA spricht sich entschieden dagegen aus.
Cockpit-Besatzung: Mindestens zwei Piloten

Cockpit-Besatzung: Mindestens zwei Piloten

Foto: Wolfgang Rattay / REUTERS

Die europäische Luftfahrtaufsicht EASA weist den Vorstoß der Branche zurück, ab 2030 Flüge mit nur noch einem Piloten im Cockpit durchzuführen. Ab 2027 könnte allerdings für bestimmte Flugphasen das Alleinfliegen genehmigt werden. Die Aufsichtsbehörde prüfe einen entsprechenden Vorschlag der europäischen Flugzeughersteller Airbus und Dassault Aviation für den Alleinflug in der weniger anspruchsvollen Reiseflugphase, sagte EASA-Manager Andrea Boiardi am Montag.

Bei Start und Landung müssten weiterhin mindestens zwei Piloten im Cockpit sitzen. Der Vorschlag enthalte Einschränkungen für Piloten mit gesundheitlichen Problemen oder zu wenigen Flugstunden.

Ein früherer Vorschlag der Branche, ab 2030 ausschließlich mit nur einem Flugkapitän zu fliegen, sei laut Boiardi »absolut unrealistisch«, da die Automatisierung noch nicht weit genug fortgeschritten sei und der Solobetrieb ein Sicherheitsniveau erfordere, das dem heutigen Standard mit zwei Piloten entspreche.

Nur die modernsten Flugzeuge, die für ein höheres Sicherheitsniveau ausgestattet sind als in den Mindestzertifizierungsstandards derzeit vorgeschrieben, könnten für Alleinflüge im Reiseflug eingesetzt werden, erklärte er. Dazu würden der Airbus A350 und möglicherweise die Boeing 787 und 777x zählen.

Die Luftfahrtindustrie will mit dem Vorstoß dem Personalmangel entgegenwirken, da eine Lockerung der Vorschriften Piloten erlauben würde, sich auf Langstreckenflügen auszuruhen, ohne dass Ersatz an Bord ist.

mik/Reuters
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