Angeschlagene Fluglinie Lufthansa und italienische Regierung verhandeln offiziell über Einstieg bei ITA Airways

Die Lufthansa will seit längerem bei der staatlichen italienischen Fluggesellschaft ITA Airways einsteigen. Nun hat der Kaufprozess die nächste Hürde genommen.
ITA-Flugzeug bei der Landung in Los Angeles

ITA-Flugzeug bei der Landung in Los Angeles

Foto: Jae C. Hong / AP

Die Lufthansa und die italienische Regierung wollen über einen Einstieg der deutschen Airline bei der staatlichen italienischen Fluglinie ITA Airways verhandeln. Das Schatzamt habe mit der Lufthansa eine Absichtserklärung zum Verkauf eines Minderheitsanteils unterschrieben, erklärte das italienische Wirtschafts- und Finanzministerium.

Die auch von ITA Airways unterschriebene Erklärung ebne den Weg zu bilateralen Gesprächen. »Die Parteien werden nun die Verhandlungen über die Ausgestaltung einer möglichen Beteiligung starten«, erklärte die Lufthansa. Über Details zu den Inhalten sei Stillschweigen vereinbart worden.

Verhandlungen bis Ostern

Der geplante Einstieg von Lufthansa bei ITA ist bereits seit längerem Thema. Auch der Inhalt des jetzigen Gebots war in Grundzügen bereits vorher durchgesickert. Die Lufthansa hatte vergangene Woche angekündigt, zunächst einen Minderheitsanteil kaufen zu wollen mit der Option, unter bestimmten Konditionen später die Airline ganz zu übernehmen. Insidern zufolge geht es um einen Anteil von 40 Prozent, für den die Lufthansa 200 bis 300 Millionen Euro bezahlen will.

Die Verhandlungen könnten bis Ostern abgeschlossen werden, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Nach einem im Dezember beschlossenen Dekret der Regierung muss die Lufthansa zum Beispiel zusagen, das Drehkreuz Rom-Fiumicino zu stärken und das Langstreckengeschäft von ITA auszubauen.

Nicht der erste Übernahmeversuch

Die ITA war im Oktober 2021 als deutlich verkleinerte und entschuldete Nachfolgerin der Alitalia an den Start gegangen, die trotz großer Staatshilfen in der Coronakrise endgültig aufgeben musste. ITA hat seit Beginn ausschließlich Verluste eingeflogen und musste ebenfalls vom Staat gestützt werden.

Der Lufthansa-Konzern versucht bereits seit Jahren, auf dem wichtigen Markt südlich der Alpen stärker Fuß zu fassen. Dabei wurde mehrmals eine Übernahme der Alitalia erwogen. Letztlich rettete der italienische Staat immer wieder mit großen Finanzspritzen die zwischenzeitlich privatisierte Airline, bis schließlich die Coronapandemie eine Rettung unmöglich machte.

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