Die Affäre um den ehemaligen Mannesmann-Chef Klaus Esser nimmt immer absurdere Züge an. Jetzt hat Esser, der sich von der Justiz zu Unrecht drangsaliert wähnt, selber Anzeige erstattet - gegen seinen Ankläger.
Düsseldorf - Der ehemalige Mannesmann-Chef Klaus Esser hat gegen den Chef der Düsseldorfer
Staatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet. Esser werfe dem
Behördenleiter Hans-Reinhard Henke Beleidigung und üble Nachrede vor,
bestätigte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft am Freitag. Der Anzeige zufolge habe Henke dem Manager
öffentlich vorgeworfen, käuflich gewesen zu sein.
"Es ist nicht selten, dass Personen, die strafrechtlich verfolgt
werden, ihrerseits Strafanzeige erstatten", hieß es bei der
Generalstaatsanwaltschaft. Der Vorgang solle nun dem nordrhein-westfälischen Justizministerium zugestellt werden, das dann
entscheiden müsse, welche Behörde die Vorwürfe prüfen wird.
Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat Esser und weitere Top-Manager wegen des Verdachts der besonders schweren Untreue angeklagt.
Sie sollen bei der Rekordübernahme von Mannesmann durch Vodafone
bis zu 111 Millionen Mark (57 Millionen Euro)
unrechtmäßig als Prämien und Pensionen abgezweigt haben. Die
umstrittene Äußerung Henkes soll auf einer Pressekonferenz am 25.
Februar gefallen sein, als die Staatsanwaltschaft zur Anklageerhebung
Stellung nahm.
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