Max Grundig
70, beschäftigt derzeit etwa 35 000 Arbeitnehmer und schaffte im letzten Jahr einen Umsatz von 2,75 Milliarden Mark.
Mit Hilfe einer eigenwilligen Rechtsform sicherte sich der Selfmademan die Alleinherrschaft in seinem Konzern: Das Unternehmen firmiert als Aktiengesellschaft, die einer Stiftung gehört. Diese Stiftung wird von Grundig geleitet. Diese Konstruktion bietet zwei entscheidende Vorteile: Die erwirtschafteten Gewinne können voll in das Unternehmen reinvestiert werden. Und nach dem Tode des Firmengründers bestimmen nicht Banken oder inkompetente Verwandte den Geschäftsgang.
Dank der offenbar marktgängigen Produkte und einer unanfechtbaren Finanzstärke wuchs die Grundig-Gruppe Jahr um Jahr: Seit 1972 stieg der Umsatz um gut 80 Prozent, die Zahl der Beschäftigten um über 40 Prozent. Diese Zuwachsraten verdankt die Firma vor allem dem Absatzerfolg ihrer Farbfernseher. Auch die Stereoanlagen, auf die sich der Konzern seit zwei Jahren konzentriert, schafften überraschende Umsatzzuwächse.
In beiden Sektoren der Unterhaltungselektronik ist die fränkische Firma inzwischen unbestrittener Marktführer: Bei Farbfernsehern (Marktanteil: rund 25 Prozent) und bei Stereoanlagen (Marktanteil: 20 Prozent) ist der nächstgrößte Anbieter jeweils nur halb so stark. Grundig selbst erklärt seinen Erfolg vor allem mit seiner Erfahrung. Bereits vor 51 Jahren eröffnete er als Neunzehnjähriger ein Radio-Fachgeschäft. Nach dem Zweiten Weltkrieg legte er erst richtig los: Sein Baukastenradio »Heinzelmann« wurde zu einem Marktrenner. 30 Jahre später produzierte sein Unternehmen in acht europäischen und asiatischen Firmen Farbfernseher und Radios, Meßapparate und Diktiergeräte.
Auch im Zukunftsgeschäft will Grundig mithalten: Ein fertig entwickeltes Videogerät, das eine Aufzeichnungskapazität von acht Stunden bietet, soll ihm auch bei den Videorecordern im nächsten Jahrzehnt die Marktführerschaft sichern.