Imagewandel bei Süßwarenfirma M&M's-Maskottchen in Zwangspause verabschiedet – Comedienne Maya Rudolph übernimmt

US-Comedienne Maya Rudolph bei der Premiere der TV-Serie »Poker Face« in Los Angeles
Foto:CAROLINE BREHMAN / EPA
Auf Verpackungen, in TV-Werbung, auf Plakaten: Wann immer der Süßwarenhersteller Mars Wrigley in den vergangenen Jahrzehnten für seine M&M's warb, waren die grellbunten, personifizierten Cartoon-Schokolinsen da. Sie konnten laufen, sprechen – und werden nun in eine unbefristete Zwangspause geschickt. Das kündigte das Unternehmen am Montag (Ortszeit) an.
»Amerika, lass uns reden«, heißt es zu Beginn einer Mitteilung, die unter anderem via Instagram veröffentlicht wurde . In deren Verlauf wird dann auch das neue Gesicht für M&M's vorgestellt: US-Schauspielerin und Comedienne Maya Rudolph. In einem weiteren Post der Firma heißt es: »Wir freuen uns riesig, Maya Rudolph willkommen zu heißen. Unser neuer ›Chief of Fun‹ hat schon so viel vor.«
Die 50 Jahre alte Rudolph wurde vor allem als Mitglied der NBC-Sendung »Saturday Night Live« bekannt. Seit ihrem Abschied bei der Show im Jahr 2007 trat die preisgekrönte Schauspielerin in zahlreichen Filmen und Serien auf, darunter »Bridesmaids« und »The Good Place«.
Das Unternehmen begründete den Schritt nun auch mit den jüngsten Kontroversen um die Cartoon-Schokofiguren. Vor einem Jahr wurden sie einer Umwandlung unterzogen. Damit wollte die Firma eigenen Angaben zufolge zur Schaffung einer Welt beitragen, »in der sich jede*r zugehörig fühlt« und die Gesellschaft vielfältig und inklusiv ist.
Am deutlichsten waren die Veränderungen bei den beiden weiblichen Figuren: Trug die grüne Schokolinse bis zur Umwandlung noch kniehohe Stiefel mit Absatz, war sie seit Januar 2022 in flachen Sneakern zu sehen; bei der braunen Figur wurden die Pfennigabsätze an den Schuhen gegen niedrigere, bequemere Absätze getauscht.
»Wir waren uns gar nicht sicher, ob das jemandem auffällt«, heißt es in der aktuellen Mitteilung. Und man habe definitiv nicht mit dieser massiven Reaktion gerechnet. Tatsächlich entfachte die Erneuerung der Figuren einen regelrechten Shitstorm. Einer der lautesten Kritiker war Fox-News-Moderator Tucker Carlson. Er bezeichnete die neuen Versionen unter anderem als »woke M&M's«, die weiblichen Figuren seien nun »weniger sexy«.
»Jetzt verstehen wir es«, erklärte M&M's nun, »selbst die Schuhe von Süßigkeiten können polarisieren.« Das sei das Letzte gewesen, was man gewollt habe. Schließlich stehe man dafür, Menschen zusammenzubringen. »Deshalb haben wir entschieden, eine unbegrenzte Pause von den ›Spokescandies‹ zu nehmen.«
An die Stelle soll nun also Rudolph treten. In ihrer neuen Rolle soll sie Berichten zufolge erstmals während des Super Bowls im Februar zu sehen sein: Die Werbeclips, die in der Halbzeitpause des NFL-Finales gezeigt werden, gelten als Kult; ein riesiges Publikum ist garantiert.