Megafusion in der Bahnbranche
Alstom schließt Kauf von Bombardier-Zugsparte ab
Die Fusion mit Siemens scheiterte am Widerstand der EU-Kommission. Stattdessen hat der französische Bahnhersteller Alstom nun die Zugsparte von Bombardier übernommen – für 5,5 Milliarden Euro.
Alstom-Produktionsstätte im Schweizer Kanton Aargau
Foto: Urs Flueeler / dpa
Der französische Bahntechnikhersteller Alstom hat seine Fusion mit der Zugsparte des kanadischen Konzerns Bombardier abgeschlossen. Der Kauf kostete Alstom 5,5 Milliarden Euro. Nach dem Zusammenschluss handelt es sich nun um den zweitgrößten Bahnhersteller der Welt – hinter der chinesischen Gruppe CRRC. Alstom stellt unter anderem die französischen TGV-Hochgeschwindigkeitszüge her.
Die erweiterte Gruppe habe einen Umsatz von rund 15,7 Milliarden Euro und ein Auftragsbuch im Wert von 71,1 Milliarden Euro, teilte Alstom mit. Allein in Deutschland beschäftigt der Verbund an mehreren Standorten rund 9000 Mitarbeiter. Die Bahnsparte des kanadischen Bombardier-Konzerns hat seinen Hauptsitz in Berlin und ist wichtigster Zulieferer der Deutschen Bahn. Weltweit sind es 75.000.
Alstom-Fusion mit Siemens scheiterte
Vor rund zwei Jahren war eine zunächst geplante Fusion zwischen Alstom und der Zugsparte von Siemens am Widerstand der EU-Wettbewerbshüter gescheitert. Dieses Veto hatte zu Protest in Berlin und Paris geführt.
Die IG Metall begrüßte den Zusammenschluss. »Jetzt steht für uns die Erwartung an zukunftssichere Arbeitsplätze und Standorte im Fokus«, sagte die Bezirksleiterin für Berlin und Brandenburg, Birgit Dietze.