Umfrage Mehrheit befürchtet trübe Zukunft für Deutschland

Überbordende Bürokratie, schleppende Modernisierung: Deutschland droht der wirtschaftliche Abstieg – das zumindest befürchtet einer Umfrage zufolge inzwischen eine Mehrheit der Bürger.
Fußgängerzone in München: Große Defizite

Fußgängerzone in München: Große Defizite

Foto: Wolfgang Maria Weber / IMAGO

Immer mehr Deutsche zweifeln an der Zukunftsfähigkeit des Landes und viele machen den Staat dafür verantwortlich. Nur 31 Prozent der Bevölkerung sind überzeugt, dass sich Deutschland in den nächsten zehn Jahren gut entwickeln wird, wie eine am Donnerstag von der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« veröffentlichte Allensbach-Umfrage ergab.

Demnach meinen nur noch 39 Prozent, dass Deutschland in zehn bis 15 Jahren noch zu den führenden Wirtschaftsnationen gehören wird – vor fünf Jahren lag dieser Wert noch bei 59 Prozent.

Vieles funktioniert nicht mehr richtig

Gerade einmal 14 Prozent der Befragten glauben, dass Deutschland aus den Krisen der vergangenen Jahre gestärkt hervorgehen werde. Die Hälfte hat hingegen das Gefühl, dass schon jetzt vieles im Land nicht mehr richtig funktioniert.

Die Gründe für die Fehlentwicklungen sehen die Befragten vor allem beim Staat. Dieser lähmt sich nach Ansicht von 79 Prozent durch zu viele Vorschriften und eine überbordende Bürokratie selbst. Während 63 Prozent die Modernität der deutschen Wirtschaft als hoch einschätzen, sagen das über den Staat nur 40 Prozent.

Auch bei der Digitalisierung staatlicher Institutionen gibt es nach Ansicht der Befragten große Defizite: 68 Prozent halten diese in der öffentlichen Verwaltung für unzureichend, die technische Ausstattung der Schulen bemängeln 61 Prozent. Immerhin erwarten 33 Prozent der Befragten im Bereich Digitalisierung eine Verbesserung.

Das Gesundheitswesen verliert laut der Umfrage besonders an Ansehen: Noch 2017 sahen 81 Prozent dort eine Stärke Deutschlands, nun sind es nur noch 60 Prozent. Der Anteil derer, die darin eine Schwachstelle sehen, hat sich in dieser Zeit von 18 auf 39 Prozent mehr als verdoppelt.

mik/AFP
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