Dämmpflicht für Häuser Mieterbund warnt vor Folgen der EU-Sanierungsrichtlinie

Die Pläne der EU für eine umfassende Dämmpflicht für Häuser sollen dem Klimaschutz dienen. Aus Sicht des Mieterbundes hat sie allerdings erhebliche Nebenwirkungen.
Wohnhäuser in Berlin: Bis 2030 klimaneutral

Wohnhäuser in Berlin: Bis 2030 klimaneutral

Foto: Christoph Soeder / dpa

Der Deutsche Mieterbund warnt vor Belastungen der Mieter durch eine von der EU-Kommission angepeilte Sanierungspflicht für bestimmte Gebäude. »Den Vermietern entstehen durch die Sanierung erhebliche Kosten, die sie auf die Mieter umlegen werden«, sagte Verbandspräsident Lukas Siebenkotten der »Bild«. »Die Folge: Die Mieten werden steigen.« Zwar gebe es rechtliche Regelungen, die den Mietenanstieg begrenzten. Aber: »Die müssen konsequent beachtet und angewandt werden.« Die Politik müsse zudem mehr Geld für die Investitionen zur Verfügung stellen.

Die EU-Kommission schlägt eine Sanierungspflicht für Gebäude vor, die besonders viel Energie verbrauchen – rund 15 Prozent der Häuser in der EU wären davon betroffen, laut Berechnungen des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GDW) ginge es in Deutschland um drei Millionen. Öffentliche und nicht bewohnte Bauten sollen dem Vorschlag zufolge bis 2027, Wohnungen und Häuser bis 2030 renoviert werden. Alle Neubauten müssten ab 2030 komplett klimaneutral sein.

Aus Sicht der Kommission könnten Mieter durch niedrigere Heizkosten von den Reformen profitieren. Gelder für die Sanierungen sollen unter anderem durch einen Klimasozialfonds bereitgestellt werden. GDW-Präsident Axel Gedaschko kritisierte die EU-Pläne als »unklug und verstörend«. Das Handwerk sei schon heute ausgelastet. »Die Folge wird sein, dass die Baupreise explodieren. Denn die Bauherren müssen sich gegenseitig überbieten«, sagte er der »Bild«.

mik/dpa-AFX
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