FLUGHÄFEN Minijobs als Spartrick?
Am Flughafen München sollen Sicherheitsfirmen über viele Jahre ein System entwickelt haben, um illegal Steuern und Sozialabgaben zu sparen. Mitte vergangener Woche hatten Zoll und Staatsanwaltschaft Durchsuchungen in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen gestartet. Vor allem der Servicefirma CAP Flughafen München Sicherheits-GmbH, einer Tochter der staatlichen Flughafen München GmbH (FMG) und des Dienstleisters Securitas, wird illegales Lohnsplitting vorgeworfen. Auch bei Securitas wurde ein Ableger am Frankfurter Flughafen durchsucht, wie ein Sprecher bestätigt. Gegen Verantwortliche der Firma selbst wird bislang allerdings nicht ermittelt. Die Fahnder glauben, dass ein großer Teil der rund 530 Mitarbeiter seit möglicherweise bis zu fünf Jahren kaum Überstunden leistete, sondern nach der regulären Arbeitszeit als Minijobber auf 400-Euro-Basis bei Drittfirmen tätig war. Damit soll die CAP enorme Summen an Sozialabgaben gespart haben, die Beschäftigten mussten für den Minijob keine Steuern entrichten. Die FMG erklärt zu den Vorwürfen, die CAP habe eigens ein Gutachten eingeholt, um sicherzustellen, dass ihre Verfahrensweise legal sei.