Mißerfolg der IG Metall
Unter westdeutschen Metallarbeitnehmern wächst die Enttäuschung über den Tarifabschluß vom vergangenen Frühjahr. Nach dem Vertrag können bis zu 18 Prozent der Beschäftigten freiwillig wieder 40 Stunden pro Woche arbeiten. Als Ausgleich erhalten die Angestellten wahlweise mehr Geld oder zusätzliche Freizeit. Auf diese Weise sollten die Metaller mehr Einfluß auf Länge und Gestaltung ihrer Arbeitszeit bekommen. Doch nur wenige Betriebe nutzen die neue Regelung. Viele Unternehmen der Branche bieten ihren Mitarbeitern ausschließlich Geld als Gegenleistung für die Sonderschicht. Am Mißerfolg des neuen Arbeitszeitmodells sind die Gewerkschaften selbst schuld. Die IG Metall versäumte es, das Wahlrecht im Tarifvertrag verbindlich festzuschreiben. Nun entscheidet die jeweilige Firmenleitung allein über Mehrarbeit und Entgelt.