MobilCom-Chef Gerhard Schmid will im Konflikt mit seinem französischen Großaktionär France Télécom eine schnelle Klärung herbeiführen. Dafür hat er jetzt einen neuen Wirtschaftsprüfer eingeschaltet - einen unabhängigen, wie MobilCom betont.
Büdelsdorf/Paris - Nach einem entsprechenden Beschluss des Aufsichtsrats soll die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO als neutrale Institution die Aktienkäufe von Schmids Ehefrau Sybille Schmid-Sindram überprüfen. Sie hatte rund 3,6 Millionen MobilCom-Aktien für ein Optionsprogramm zu Gunsten der MobilCom-Händler zur Verfügung gestellt.
France Télécom hegt den Verdacht, dass Schmid-Sindram die Aktien nicht nur mit eigenem Geld, sondern auch aus Mitteln der Firma bezahlt hat. Vorstandschef Schmid hatte diese Vermutung heftig zurückgewiesen. Das Prüfungsgutachten soll bis zur nächsten Sitzung des Aufsichtsrats am 20. März vorliegen.
Die Ursache für die verzögerte Auftragsvergabe für das Gutachten lastet MobilCom seinem Großaktionär an. France Télécom habe zunächst einen Gutachter benannt, der entgegen den Zusicherungen enge wirtschaftliche Beziehungen zu dem französischen Staatsunternehmen unterhalten habe.
Allein in den vergangenen Monaten wickelte die von den Franzosen benannte Gesellschaft nach Angaben von MobilCom Prüfungsaufträge von zehn Millionen Euro für France Télécom ab. Der Aufsichtsrat habe nun einen neutralen Wirtschaftsprüfer benannt, der weder zu MobilCom noch zu France Télécom wirtschaftliche Beziehungen unterhalte.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.