Streit beigelegt Russland liefert erstes Gas unter neuen Bedingungen nach Moldau

Nach zähem Ringen haben Moldau und Russland einen Liefervertrag unterschrieben. Heute kam die erste Gaslieferung unter den neuen Bedingungen in Moldau an.
Gastranferstation: »zufrieden« mit den Verhandlungsergebnissen

Gastranferstation: »zufrieden« mit den Verhandlungsergebnissen

Foto: SERGEI CHUZAVKOV/ AP

Nach einem vorerst beigelegten Gasstreit erhält die Republik Moldau seit Montag russisches Gas auf Grundlage eines neuen Vertrags. Das berichteten moldauische Medien am Montag unter Berufung auf das Energieunternehmen Moldovagaz. Das kleine Land, das an Rumänien und die Ukraine grenzt, zahle im November an den russischen Staatskonzern Gazprom 450 US-Dollar je 1000 Kubikmeter Gas, schrieb Moldaus Vize-Regierungschef Andrei Spinu im sozialen Netzwerk Telegram. Der Preis könne künftig auch noch sinken – das sei abhängig von der Entwicklung des Börsenpreises.

Damit ist das russische Gas für die verarmte Ex-Sowjetrepublik nun günstiger als noch im Oktober – aber immer noch deutlich teurer als im vorigen Jahr unter einer moskaufreundlichen moldauischen Regierung. Chisinau und Moskau hatten sich erst am Freitagabend auf eine Verlängerung des bisherigen Vertrags um fünf Jahre einigen können. Zwischenzeitlich hatte Russland mit einem Zudrehen des Gashahns mitten in der kalten Jahreszeit gedroht. Moldau rief wegen der dramatischen Lage einen einmonatigen Notstand aus.

Hauptstreitpunkt zwischen den beiden Staaten waren neben der Preisfrage vor allem Schulden, die Russland einforderte, Moldau aber so nicht anerkannte. Nun sei beschlossen worden, dass die Schuldensumme 2022 noch einmal geprüft werde, schrieb Spinu. Moldaus Präsidentin Maia Sandu sagte der russischen Zeitung »Kommersant«, sie sei »zufrieden« mit den Verhandlungsergebnissen. Die Gaskrise sei nun beendet.

Gazprom-Kritiker hatten Russland in den Verhandlungen mit Moldau, das unter Präsidentin Sandu nun einen prowestlichen Kurs fährt, politische Absichten vorgeworfen. Der Kreml dementierte das und verwies unter anderem auf die weltweit gestiegenen Gaspreise.

mik/dpa
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