Nachwuchs für den Fiskus Jedes Kind verspricht Staatseinnahmen von 77.000 Euro
München - Zwar beteilige sich der Staat in Deutschland beträchtlich an Erziehungs- und Ausbildungskosten, räumen die Forscher ein. Trotzdem bedeutet ein Kind inzwischen im Saldo "ein kleines Vermögen" für den Fiskus. An einem im Jahr 2000 Geborenen werde der Staat letztlich im Durchschnitt 77.000 Euro gewinnen.
Berücksichtigt wurden in dieser "fiskalischen Bilanz" familienpolitische Leistungen und öffentliche Bildungsausgaben, die ein Kind während seiner Kindheits- und Jugendphase in Anspruch nimmt, sowie alle sonstigen beitrags- und steuerfinanzierten öffentlichen Leistungen, die es während seines gesamten Lebens voraussichtlich erhält. Auch Komponenten wie etwa der Arbeitsausfall der Mutter vor und nach der Geburt wurden berücksichtigt. Dagegengerechnet wurden Steuern und Sozialbeiträge, die Kinder im Laufe ihrer späteren Erwerbs- und Nach-Erwerbsphase schätzungsweise entrichten werden.
Der Überschuss für den Staat beruhe in erster Linie aus den erwarteten Beiträgen eines Kindes zur Rentenversicherung und zur gesetzlichen Krankenversicherung, auch wenn Kinder aktiv Versicherter dort von Anfang an eigene Ansprüche auf Leistungen haben. Wichtig seien auch die erwarteten Verbraucher- und Einkommensteuern.
Die Schätzungen seien dabei noch vorsichtig, betonen die Forscher. Sie berücksichtige beispielsweise auch ausreichend, dass manche Kinder später gar nicht erst erwerbstätig werden, sondern sofort von Sozialleistungen leben.