Inflation treibt Kosten Naturkatastrophen richteten Schäden in Höhe von 275 Milliarden Dollar an

Ob Sturm, Hagel oder Überschwemmung: Die 2022 durch Naturkatastrophen verursachten Schäden lagen laut dem Rückversicherer Swiss Re weit über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Besonders hohe Kosten verursachte ein Hurrikan.
Verwüstung durch »Ian« in Florida: Hurrikan verursachte Schäden von bis zu 65 Milliarden Dollar

Verwüstung durch »Ian« in Florida: Hurrikan verursachte Schäden von bis zu 65 Milliarden Dollar

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Ricardo Arduengo / AFP

Naturkatastrophen haben im vergangenen Jahr weltweit wirtschaftliche Schäden in Höhe von 275 Milliarden Dollar (255 Milliarden Euro) verursacht. Davon waren 125 Milliarden Dollar versichert, wie der Schweizer Rückversicherer Swiss Re am Mittwoch mitteilte .

Es war das zweite Mal in Folge, dass die Marke von mehr als hundert Milliarden Dollar versicherter Schäden gebrochen wurde. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre sei die Summe jeweils um fünf bis sieben Prozent pro Jahr gestiegen.

Das mit Abstand teuerste Ereignis sei Hurrikan »Ian« in Florida gewesen, mit Versicherungsschäden von 50 bis 65 Milliarden Dollar. Es sei nach ihren Unterlagen die teuerste Katastrophe nach Hurrikan »Katrina« 2005 in New Orleans in den USA und Umgebung gewesen. Swiss Re nennt auch die Hagelschäden in Frankreich (mehr als fünf Milliarden Dollar) und die Winterstürme in Nordosteuropa (mehr als vier Milliarden Dollar).

Anstieg nicht durch Klimawandel – noch nicht

Grund für den jüngsten Anstieg seien indes nicht etwa »außergewöhnliche Naturgefahren« gewesen, erklärte die Swiss Re – sondern unter anderem das Wirtschaftswachstum und folglich die Zunahme von Sachvermögen in gefährdeten Gebieten. Die Inflation habe zudem die Kosten steigen lassen. Gestiegene Preise hätten Gebäude, Fahrzeuge und ähnliches verteuert und dadurch auch die Versicherungsschäden in die Höhe getrieben.

Swiss Re warnte vor künftig noch höheren Kosten angesichts des fortschreitenden Klimawandels. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bezeichnete den Bericht des Rückversicherers als »alarmierend«. »Je dynamischer die gesamte Wirtschaft die Transformation voranbringt und die Klimaerwärmung bremst, desto weniger Folgekosten müssen geschultert werden.« Prävention und Klimafolgenanpassung seien daher »der Dreh- und Angelpunkt, damit Schäden durch Naturkatastrophen und damit Versicherungsprämien finanziell nicht aus dem Ruder laufen«.

sol/dpa/AFP
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