Netflix Der Video-Milchmann
Netflix ist nicht das erste Unternehmen, das versucht, Videos über das Internet zu vermieten - und wäre auch nicht das erste, das damit in die Grütze geht. Ähnliche Projekte wie etwa Express.com kämpfen derzeit ums Überleben.
Netflix setzt nicht auf Breitbandtechnologie oder Stream-Formate. Die Videos kommen ganz schnöde als DVD per Post zum Kunden. Das klingt zunächst nicht sehr überzeugend: Wer will schon tagelang auf eine CD warten?
Eine ganze Menge Leute. Netflix hat nach eigenen Angaben bereits 300.000 Kunden in den USA und anderen Ländern, Tendenz rapide steigend. Der Clou des Konzepts: Mitglieder zahlen eine Pauschalgebühr von 20 Dollar pro Monat. Dafür dürfen sie eine unbegrenzte Anzahl an Filmen ausleihen und diese so lange behalten wie sie möchten.
Einzige Beschränkung. Kein Kunde darf mehr als drei Filme auf einmal haben. Das Verfahren erinnert entfernt an einen Lesezirkel: Der Kunde trägt auf der Netflix-Webseite ein, welche Filme er gerne sehen möchte. Nachdem er eine der konsumierten DVDs per vorfrankiertem, mitgeliefertem Umschlag an Netflix zurückgeschickt hat, erhält er einen neuen Streifen aus seiner Wunschliste.
Ursprünglich glich Netflix einer normalen Videothek, es gab keine Pauschalpreise. Das alte Geschäftsmodell trieb das Unternehmen beinahe in den Ruin. "Uns war klar, dass es einer grundlegenden Änderung bedurfte", so CEO Reed Hastings. "Jetzt sind wir eher wie HBO als wie Amazon, mit einer Prise AOL."