Jahreszahlen des Streamingdienstes Netflix gewinnt Kunden und verliert Chef

Netflix hat seine Userzahlen 2022 überraschend auf 231 Millionen gesteigert – vor allem wegen einer Dokumentation. Außerdem gab der Streamingdienst den Rücktritt von Mitgründer Reed Hastings als Co-Chef bekannt.
Logo des Streaming-Riesen Netflix

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Foto: PATRICK T. FALLON / AFP

Der Erfolg der Dokumentation »Harry & Meghan« und der Serie »Wednesday« beschert Netflix einen überraschend starken Kundenzuwachs. Die Zahl der Nutzer stieg im vierten Quartal um 7,66 auf 231 Millionen, teilte der Streaming-Dienst mit. Analysten hatten nur mit etwa der Hälfte gerechnet. Netflix-Aktien stiegen daraufhin im nachbörslichen US-Handel um sieben Prozent.

Der Umsatz steigerte sich weiteren Angaben zufolge mit einem Plus von 1,9 Prozent auf 7,85 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn brach allerdings von 607 auf 55 Millionen Dollar ein. Dennoch übertrafen die Zahlen insgesamt die Markterwartungen.

»2022 war ein schwieriges Jahr mit einem holprigen Start, aber einem glänzenderen Abschluss«, teilte das Unternehmen im Geschäftsbericht mit Blick auf die schwache erste Jahreshälfte mit.

Hastings wird weiter Einfluss behalten

Parallel dazu gab Netflix-Mitgründer Reed Hastings seinen Rücktritt bekannt. Er übergebe die Konzernführung an seinen Co-Chef Ted Sarandos und an Greg Peters, der bislang das Tagesgeschäft verantwortete. Er selbst wechsele an die Spitze des Verwaltungsrats. Hastings dürfte so als Vorsitzender des Verwaltungsrats, der dem Vorstand übergeordnet ist, aber wesentlichen Einfluss behalten.

Weil Verbraucher wegen steigender Preise und einer schwächelnden Konjunktur den Gürtel enger schnallen, hatte Netflix über weite Strecken des vergangenen Jahres mit Kundenschwund zu kämpfen. Aus diesem Grund und wegen des harten Wettbewerbs mit Rivalen wie Amazon Prime oder Disney+ führte das Unternehmen unter anderem ein günstigeres, werbefinanziertes Abonnement ein.

In einer früheren Version des Artikels hieß es, Hastings sei »geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrats«. Dies wurde nun korrigiert.

czl/dpa/Reuters

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