Neue Wege Affinerie will Strom aus Müll gewinnen
Wie viele Unternehmen klagt auch die Norddeutsche Affinerie, die größte Kupferhütte Europas, über extrem gestiegene Stromrechnungen. Nun will sie selbst günstige Energie gewinnen - aus Abfall.
Hamburg - Die Affinerie hat zu diesem Zweck eine Kooperationsvereinbarung mit der Stadtreinigung Hamburg geschlossen. Gemeinsam prüfen beide Unternehmen die Möglichkeit zum Bau und Betrieb eines Kraftwerkes. Dieses soll statt mit Kohle, Öl oder Gas mit sogenannten "Ersatzbrennstoffen" aus aufbereitetem Müll betrieben werden und damit preisgünstigeren Strom liefern.
"Vordringliches Ziel ist es, dass das neue Kraftwerk 2008 in Betrieb gehen und die Stromversorgung der NA übernehmen kann", sagte Affinerie-Boss Werner Marnette. Daraus würden sich für die Kuperhütte Millioneneinsparungen ergeben. Um den Affinerie-Bedarf zu decken, müsste die Stadtreinigung pro Jahr rund 750.000 Tonnen Müll-Brennstoffe zur Verfügung stellen.
Marnette, der früher auch Vorsitzender des Energieausschusses im Industrieverband BDI war, hatte die hohen Kosten für Elektrizität öffentlich mehrfach kritisiert. Sie hätten sich immer mehr zu einer unerträglichen Belastung besonders der energieintensiven Unternehmen entwickelt. Dafür sei die "verkrustete Marktstruktur" ebenso verantwortlich wie die verspätete Liberalisierung durch die Politik. Nach Kritik von Seiten der Energieversorger hatte Marnette den Vorsitz im BDI-Ausschuss niedergelegt.
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